Nachdem 2016 Schluss war mit dem Ballsport in Winnenden, hat die Stadt jetzt wieder einen Fußballverein. Und dieser hat einiges vor.

Winnenden - Elf Freunde müsst ihr sein.“ Der Titel eines Jugendbuches aus den 1950er Jahren ist mittlerweile längst zu einer allgemeinen Fußballweisheit geworden. Für die sieben Gründungsmitglieder des neuen FC Winnenden gelte das im Besonderen, erklären diese selbst. Sascha Felske, Domenico Rispoli und Samet Dikici haben als Vorstand gemeinsam mit vier weiteren überzeugten Fußballern im August einen neuen Verein in Winnenden gegründet, bei dem es ausschließlich um das runde Leder gehen soll.

 

„Es darf einfach nicht sein, dass die Jungs in Winnenden keinen eigenen Verein mehr haben, bei dem sie einfach zum Training hinlaufen können“, erklärt Domenico Rispoli. Als ehemaliger Trainer bei der Sportvereinigung (SV) Winnenden hatte er sich gemeinsam mit dem damaligen Abteilungsleiter Klaus Weishäupl fest vorgenommen, in Winnenden einen neuen Fußballverein zu gründen.

Die Winnender Nachwuchsfußballer im Fokus

Im vergangenen Jahr war nämlich erst einmal Schluss gewesen. Im Oktober hatte der Verein seine Herrenmannschaft abgemeldet. „Das ging einfach nicht mehr“, sagt der ehemalige Abteilungsleiter der Fußballmänner, Klaus Weishäupl. Der Fußball sei im engen Geflecht der anderen Sportarten, die die SV Winnenden beherbergt, einfach zu kurz gekommen. Das habe vielen keinen Spaß mehr gemacht, und der gehöre beim Kicken nun einmal einfach dazu.

Beinahe ein ganzes Jahr lang hatte Winnenden also keinen Männerfußball. Für manchen passionierten Kicker war das ein Unding. Die Rufe vor allem von Eltern begeisterter Jungkicker wurden im Sommer dieses Jahres dann aber so laut, dass sich sieben Fußballer aus der Region zusammensetzten und für eine Neugründung entschieden. „Wir wollten die Nachwuchsfußballer in Winnenden einfach nicht hängen lassen“, sagt Klaus Weishäupl, der die Sportliche Leitung des neuen Fußballclubs übernommen hat.

Die Vorstände haben schon mit- und gegeneinander gespielt

Der Vorstand des FC Winnenden besteht aus drei gleichberechtigten Mitgliedern: Sascha Felske, Domenico Rispoli und Samet Dikici freuen sich auf die Zusammenarbeit. Die drei haben schon in der Vergangenheit das eine oder andere Mal mit- oder gegeneinander gekickt. Dass sie jetzt der Fußballjugend in und um Winnenden eine neue Anlaufstelle schaffen, macht sie schon etwas stolz. Sascha Felske geht es dabei natürlich auch um den Sport an sich. Mindestens genauso wichtig seien aber die Kameradschaft und das Miteinander, was einen Verein schließlich zusammenhalte.

Der Verein rechnet sich gute Chancen aus

So habe jeder der sieben Gründungsmitglieder seine Aufgabe – vom Marketing über die Finanzen bis zum sportlichen Teil. Wer den Trainerschein nicht schon habe, wolle ihn in den nächsten Monaten machen, schließlich könne man den Verein nach außen nur sinnvoll vertreten, wenn man wisse, wovon man rede.

Der Sportliche Leiter Klaus Weishäupl sagt dem Verein durchaus gute Chancen voraus, wieder erfolgreich in der Region mitzuspielen. „Wir haben die besten Voraussetzungen dafür“, betont der alte Fußballhase, wie ihn seine Kollegen liebevoll nennen. Alle gemeinsam sind sie momentan auf der Suche nach Sponsoren, die dem neuen Club finanziell unter die Arme greifen, denn sonst könne man so gut spielen, wie man wolle. Ein Fußballclub ohne eine solide finanzielle Grundlage könne auf Dauer nicht erfolgreich mitspielen.

F-Jugend gewann den Wintercup in Breuningsweiler

Den ersten Sieg kann der junge Verein bereits aufweisen: Die Mannschaft der F-Jugend hat den Wintercup in Winnenden-Breuningsweiler gewonnen. Mit diesem Rückenwind wollen die Gründer ihren Verein stetig weiter aufbauen und dann im kommenden März mit dem Training loslegen. Knapp 100 Mitglieder kann der FC Winnenden seit seiner Gründung bereits verzeichnen. „Der Anfang ist gemacht“, betont Sascha Felske, „jetzt müssen wir einfach weitermachen und ab Frühjahr dann hart trainieren, um wieder ganz oben mitspielen zu können.“ Sieben Freunde, die an einem Strang ziehen, haben sich offenbar schon einmal gefunden. Die nächsten Monate werden zeigen, ob der FC Winnenden zu alter Stärke zurückfinden kann.