Vor dem Drittligaderby gegen den VfB II am Samstag haben die Stuttgarter Kickers Nägel mit Köpfen gemacht: die beiden Verteidiger Marc Stein und Fabian Baumgärtel verlängerten ihre Verträge bis 2017.

Wir werden nun termingerecht unsere Hausaufgaben machen“ – sagt vor dem Drittligaderby am Samstag (14 Uhr) nicht der Kickers-Trainer Horst Steffen, sondern der Präsident Rainer Lorz. Er bezieht sich dabei allerdings auf die Lizenzierung durch den DFB, bei der die Blauen im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit noch verschiedene Nachweise – „im Rahmen unserer Erwartungen“, so Lorz – bringen müssen. Und zwar bis zum 28. Mai.

 

Bis dahin ist auf jeden Fall entschieden, wo die Mannschaft nächste Saison spielen wird: zweite oder dritte Liga. Seit dem Donnerstag ist zumindest schon mal sicher, dass mit den Verteidigern Marc Stein (29) und Fabian Baumgärtel (25) zwei weitere Abwehrstategen an Bord bleiben, nachdem sie ihre Verträge bis 2017 verlängert haben (wobei Baumgärtels Kontrakt für die dritte Liga nur ein Jahr läuft). „Beide sind Führungsspieler und haben ihre Zuverlässigkeit bei uns bewiesen“, sagt der Sportdirektor Michael Zeyer, „in guten wie in schwierigen Zeiten.“ Doch die sollen in Degerloch der Vergangenheit angehören. „Ich denke, die Entwicklung hier ist noch nicht abgeschlossen“, sagt Marc Stein, „wir wollen die nächste Etappe angehen.“

Verletzungspech hat bei den Kickers zugeschlagen

Die heißt zunächst einmal: Derby am Samstag gegen den VfB Stuttgart II, wobei die 1:5-Schlappe aus dem Hinspiel keine allzu große Rolle mehr spielt. Der Kickers-Trainer Horst Steffen zieht dazu einen Vergleich. „In der Vorrunde haben wir Hansa Rostock noch an die Wand gespielt, dennoch haben wir jetzt dort 0:1 verloren.“ Übertragen auf das aktuelle Spiel heißt das: „Das ist lange her, das wird eine komplett andere Partie, bei der andere Spieler auf dem Platz stehen.“

Damit meint er zwar in erster Linie den Gegner, der seinerzeit mit viel Verstärkung aus dem Profibereich angetreten war (Ginczek, Sararer oder Holzhauser) – aber auch für sein Team. Notgedrungen. Denn inzwischen hat das Verletzungspech bei den Kickers, mehr als den Verantwortlichen lieb ist, zugeschlagen. Nach Soriano, Braun und Badiane hat es am Dienstag auch den Flügelstürmer Marco Calamita erwischt, der mit einem Außenmeniskusriss wohl für den Rest der Saison ausfallen wird. „Im Endeffekt sind jetzt eben die anderen Spieler noch mehr gefordert“, sagt Fabian Baumgärtel, der in bisher 83 Einsätzen für die Kickers sechs Tore erzielt hat, zu der neuen Situation.

„Wir wollen eine Kontinuität in den Kader bringen“

Es ist ja auch nicht so, dass den Kickers die Spieler ausgehen, nur die Optionen werden eben weniger. Aber schon im Laufe der Saison haben sich immer wieder andere Akteure in die Torschützenliste eingetragen, so auch Marc Stein mit sechs Treffern – und das als Abwehrspieler. „Das spricht für unsere Flexibilität“, sagt Michael Zeyer.

Nicht zuletzt deshalb wurde der Vertrag mit dem gebürtigen Berliner ja verlängert. „Wir wollen eine Kontinuität in den Kader bringen, so langsam können wir dann an die Optimierung gehen.“ Wobei dafür schon noch eine Rolle spielt, ob die Kickers künftig in der zweiten oder dritten Liga spielen. Das Derby könnte zumindest einen Fingerzeig geben.