Fokussiert, zielstrebig, aggressiv: So präsentieren sich die Stuttgarter Kickers neuerdings in den Heimspielen. Soll es mit dem Regionalliga-Verbleib klappen, müssen die Spieler diese Einstellung nun auch auswärts zeigen.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Das Hotelleben ist vorbei. Tomasz Kaczmarek hat seit Ende März gemeinsam mit Frau und Tochter eine Bleibe im Stuttgarter Westen bezogen. Das belegt: Der Fußball-Lehrer ist nicht erst seit dem überzeugenden 3:0 (2:0) am Karsamstag gegen FK Pirmasens von seiner sportlichen Zukunft bei den Kickers überzeugt. „Die Mannschaft ist extrem entschlossen, den einen Platz noch nach oben zu klettern“, sagte Kaczmarek am Ostersonntag auf der Fahrt zum Spiel 1899 Hoffenheim II gegen SSV Ulm 1846. Der eine Platz weiter oben wäre Rang 13 und nur der wäre gleichbedeutend mit der sicheren Rettung. Denn der Kickers-Coach macht sich nichts vor: „Die Wahrscheinlichkeit, dass es sechs Absteiger gibt, liegt bei 80, 90 Prozent.“ Die Blauen nehmen jedenfalls viel Schwung mit auf die Zielgerade und haben in ihren letzten vier Saisonspielen zumindest nicht die schlechtesten Karten. Aus folgenden Gründen:

 

Einstellung: Seit dem 3:1 im Derby gegen den VfB II haben die Kickers-Spieler den Ernst der Lage erkannt, zumindest in den Heimspielen. Die Mannschaft geht endlich aggressiv in die Zweikämpfe. Sie hält dem Druck stand. Sie wirkt fokussiert und zielstrebig. Das zeigten auch die Tore von Lhadji Badiane (10.), Josip Landeka (35.) und Sebastian Mannström (55.) gegen Pirmasens. Nach 70 richtig guten Minuten gingen allerdings die Körner aus, und die Blauen konnten glücklich sein, dass dem FKP nur das Tor durch Sascha Hammann (81.) gelang. Winter-Neuzugänge: Sie könnten der Schlüssel zu einem möglichen Happy End sein. Landeka sorgt links in der Viererkette für Stabilität, besticht durch seine guten Standardsituationen, zudem steckt der 29-Jährige nicht zum ersten Mal in seinem Leben im Kampf gegen den Abstieg. David Müller macht in zentraler Position vor der Abwehr mit seinem guten Stellungsspiel die Räume eng. Neben ihm blüht der schon zu Saisonbeginn aus der zweiten Mannschaft aufgerückte lauf- und zweikampfstarke Nico Blank als zweiter Sechser auf. „Damit haben wir sechs defensiv denkende Spieler auf dem Platz und eine bessere Balance in unserem Spiel“, sagt Kaczmarek. Für wertvolle Impulse in der Offensive sorgen seit der Winterpause Badiane und Jesse Weißenfels, die an den entscheidenden Situationen fast immer beteiligt sind. Und, ganz wichtig im Kampf ums Überleben: Zuletzt hat das Duo auch im Spiel gegen den Ball zugelegt und geht da hin, wo es weh tut. Kein Nachteil ist es zudem, dass Landeka, Müller und Badiane schon früher für die Blauen spielten. „Ihnen bedeutet es viel, diesen Verein zu retten“, hat auch der Coach erkannt. Zuschauer: Auch gegen Pirmasens unterstützten 3400 Besucher (davon 750 mit Freikarten) die Kickers im Gazistadion. „Es tut gut zu spüren, wie die Fans hinter uns stehen“, freute sich Präsident Rainer Lorz. Restprogramm: Am Samstag (14 Uhr) geht es zu Teutonia Watzenborn-Steinberg. „Der zweite Sieg in Folge wäre ein Ausrufezeichen“, sagt der Trainer. Es folgt das Heimspiel gegen Schlusslicht FC Nöttingen (30. April , 14 Uhr), ehe die Kickers spielfrei sind. Danach geht es zu Hause gegen Trier (13. Mai, 14 Uhr) und am letzten Spieltag zu Hoffenheim II (20. Mai, 14 Uhr). Das Motto kann nur lauten: Bloß nicht nachlassen!

Stuttgarter Kickers - Regionalliga

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