Seit Kickers-Stürmer Daniel Engelbrecht mit einem Defibrillator spielt, steht er im Mittelpunkt – und im Kader für die Drittligapartie am Samstag in Erfurt. Danach geht’s ins „Aktuelle Sportstudio“.

Die Stuttgarter Kickers sind aktuell auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor, da trifft es sich ganz gut, dass der Fußball-Drittligist am Samstag sogar im „Aktuellen Sportstudio“ vertreten ist. Und zwar durch Daniel Engelbrecht, dessen Comeback mit einem Defibrillator inzwischen bundesweit die Runde macht – mit dem TV-Auftritt beim ZDF als vorläufigem Höhepunkt. Was noch aus einem anderen Grund perfekt passt: Schließlich begann der Leidensweg des 24-Jährigen im Sommer 2013 mit der Partie gegen Erfurt, in der der Stürmer plötzlich zusammenbrach – am Samstag (14 Uhr) treffen die Kickers wieder auf RW Erfurt.Damit wäre auch der Bogen zum sportlichen Teil geschlagen, der vor der Mitgliederversammlung am Montag wieder im Mittelpunkt steht. Nach dem ärgerlichen Pokal-Aus in Ravensburg („das ist noch nicht verdaut“, so der Kickers-Trainer Horst Steffen) und inzwischen fünf Pflichtspielen ohne Sieg soll am Samstag die Wende her – und damit endlich der zweite Auswärtssieg der Saison. Wobei es an Erfurt durchaus gute Erinnerungen gibt, schließlich gelang dort unter Steffen vergangene Saison der erste Auswärtssieg. „Ich hätte nichts dagegen, wenn sich das wiederholt“, sagt der Coach, „schließlich wollen wir in der Meisterschaft oben dranbleiben.“

 

Die Aufgabe könnte allerdings leichter sein. Denn die Kickers (als beste Heimmannschaft der Liga) treten beim zweitstärksten Heimteam (je 21 Punkte) an. Und sie haben personell noch die eine oder andere Sorge. So sind Enzo Marchese und Patrick Ivan weiter verletzt, Marco Gaiser und Fabian Baumgärtel gesperrt, so dass Fabian Gerster links in der Abwehrkette zum Einsatz kommen dürfte. Offensiv dagegen hat der Trainer gleich mehrere Optionen, nachdem Gerrit Müller und auch Marco Calamita nach Verletzungen wieder zur Verfügung stehen. „Ich hatte im Training diese Woche schon das Gefühl, die Spieler haben gemerkt, dass sie wieder anders auftreten müssen. Und ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Mannschaft die Qualität hat, oben dranzubleiben.“ Deshalb ist der Verein parallel dazu bemüht, den sportlichen Erfolg durch weitere Kontinuität zu untermauern und den Vertrag mit dem Sportdirektor Michael Zeyer möglichst rasch vorzeitig um zwei Jahre bis 2017 zu verlängern.

Bis 2016 läuft zunächst einmal der Kontrakt des Trainers – und auch der von Daniel Engelbrecht. Der wird in Erfurt erneut im Kader stehen, zum ersten Mal bei einem Punktspiel. „Das ist aber keine Goodwill-Aktion“, betont der Trainer, „ich habe das Gefühl, dass er uns auch für 20 bis 30 Minuten vielleicht helfen kann.“ Später am Abend sind dann weitere acht Minuten eingeplant. Und falls es mit einem Treffer auf dem Platz nicht klappen sollte, hätte Engelbrecht im ZDF-Fernsehstudio ja noch sechs Versuche – beim traditionellen Torwandschießen.