Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat die 1:4-Pleite in Osnabrück abgehakt. Der Blick geht nach vorne: zum Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr) in Unterhaching.

Unterhaching – da war doch was. Zumindest für den Torhüter Korbinian Müller, der vor dieser Fußballsaison von dem Münchner Vorortverein zum Ligarivalen Stuttgarter Kickers gewechselt ist. Mit Erfolg: von einem Abstiegskandidaten zu einem Aufstiegsanwärter. Wo er zudem quasi eine Stammplatzgarantie besitzt, wenn natürlich nicht offiziell. Doch Müller hat in der Liga bisher noch keine einzige Minute verpasst, das ist schon was. Selbst wenn er bei den Fans manchmal einen schwereren Stand hat, als beim Trainer – oder Manager. Michael Zeyer sagt: „Gerade am Samstag würde ich es ihm gönnen, dass er auch mal einen Unhaltbaren hält – und uns zum Sieg führt.“Und was sagt der Trainer? „Sicher wäre es schön, wenn sich die Mannschaft mit einem Erfolg in die Länderspielpause verabschiedet“, gibt Horst Steffen zu, sagt aber auch: „Das ist kein Schlüsselspiel.“ Im Hinblick auf die Aufstiegsplätze, die die Kickers trotz der 1:4-Niederlage von Osnabrück weiter fest im Visier haben. „So ein Spiel kann mal passieren“, sagt Steffen rückblickend, „deshalb erwarte ich auch keine Riesentrotzreaktion.“

 

Sondern einen offenen Schlagabtausch, weil die Kickers am Samstag (14 Uhr) auf eine Mannschaft treffen, die ebenfalls gewillt ist, Fußball zu spielen. „Sie spielen selbstbewusst und mutig nach vorne“ – wenn auch nicht immer erfolgreich, was aber mit dem bescheidenen Mitteln der Unterhachinger (Etat 800 000 Euro) zusammenhängt. Deshalb setzt der Kickers-Trainer darauf, „dass wir qualitativ besser sind und so auch zu Chancen kommen“.

Wer die dann reinmachen soll? Sandrino Braun ist nach seine Sperre zurück, Gerrit Müller nach Oberschenkelproblemen ebenfalls, so dass es auf jeden Fall zwei Änderungen geben dürfte. Weitere könnten folgen, sind aber eher unwahrscheinlich. „Was zwei Drittel der Saison gut war, sollte nicht durch zwei, drei Spiele kaputt gemacht werden“, sagt Steffen, der eher dazu neigt, die schwächeren Spieler aus der Osnabrück-Partie (wie Starostzik oder Leutenecker) vorerst zu stützen statt zu stürzen.Episode am Rande: Korbinian Müllers Rivale Michael Zetterer, der ihm vergangene Saison seinen Stammplatz in Unterhaching weggeschnappt hatte, steht ebenfalls nicht mehr zwischen den Pfosten. Er ist in der Winterpause für 100 000 Euro zu Werder Bremen gewechselt, allerdings in die zweite Mannschaft. Neue Nummer eins ist Stefan Marinovic, der zwar kroatische Wurzeln hat, aber Neuseeländer ist. Und für sein Heimatland nun erstmals in die Nationalelf berufen wurde – für das Länderspiel am 31. März in Südkorea. Korbinian Müller hat dann frei, falls die Kickers nicht noch ein Testspiel vereinbaren.