Überraschung bei den Stuttgarter Kickers: zum Saisonstart der dritten Liga hieß die neue Nummer eins Carl Klaus. Der 21-Jährige hat das Torwartrennen gegenüber Rouven Sattelmaier gewonnen – zumindest vorerst.

Stuttgart - Die Nummer 38 auf dem Rücken von Carl Klaus war eine Art Mogelpackung. Mag sein, dass sich der 21-Jährige bei seiner Ankunft in Stuttgart zunächst einmal hinten angestellt hat („ich bin sicher nicht als Nummer eins gekommen“), doch im Lauf der Vorbereitung hat sich die Hierarchie geändert. „Es ist ein Dreikampf“, hatte der Coach Horst Steffen zu Beginn gesagt. Den Karl gewonnen hat.

 

Zumindest vorerst. Vor dem Abschlusstraining am Freitag hat Steffen die Katze aus dem Sack gelassen. „Wir haben im Trainerteam diskutiert und waren nicht immer einer Meinung“, gibt Steffen zu, „aber letztendlich stehen alle hinter der Entscheidung.“ Auch der Torwarttrainer Erol Sabanov, der als Ex-Heidenheimer eigentlich der Fraktion von Rouven Sattelmaier zugerechnet wurde. Doch der sagt: „Sympathien gibt’s im Fußball nicht.“ Soll heißen: im Profisport zählt nur die Leistung, Sabanov präzisiert diese: „Seine Spielweise entspricht unserer Spielphilosophie.“ Die großen Wert auf die Spieleröffnung legt, was eine gewisse fußballerische Qualität erfordert. Die Klaus schon gegen Köln bewies, als er gelegentlich den Ball auf einen Mitspieler durchsteckte. „Wie eine Art Libero“, erklärte Steffen. „Die Verteidiger wissen, dass sie ihn anspielen können.“

Ansonsten hatte der Schlussmann beim Auftaktspiel gegen Fortuna Köln in Anbetracht des Kräfteverhältnisses auf dem Platz (elf gegen neun) nicht viel Gelegenheit sich auszuzeichnen. Die echten Bewährungsproben werden also noch kommen. Am Samstag in Osnabrück – und dann im Pokal gegen Wolfsburg? Das hätte seinen besonderen Reiz, schließlich kam der gebürtige Stuttgarter (einst beim MTV) von der zweiten Mannschaft des Bundesligisten. „Das wäre natürlich schön“, sagt Klaus, „aber ich entscheide das nicht.“ Sondern Steffen.