Im Höhenpark Killesberg lebt die Zwerghenne Frida gemeinsam mit Ponys und Eseln. Die Vierbeiner spielen gerne mit ihrer Mitwohnerin, und das Futter wird geteilt. Nur weiteres Federvieh will Frida nicht im Stall dulden.

S-Nord - Frida ist nicht zu einem Interview bereit. Auch ihr Alter möchte sie nicht verraten, und zu einem Foto lässt sie sich nur widerwillig überreden. Lieber stolziert sie zwischen den drei Eseln und vier Ponys des Höhenparks umher und pickt die Körner auf, die ihre Mitbewohner beim Frühstück übersehen haben.

 

Zum Glück sind ihre zweibeinigen Freunde gesprächiger. Die Tierpflegerinnen Susanne Miniböck und Anita Konnopka berichten, dass die kleine Hühnerdame bereits vor fünf Jahren bei den Huftieren eingezogen sei. „Wir haben damals Hühner auf der Vogelinsel im benachbarten Teich angesiedelt“, erklärt Miniböck. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts der damals in Deutschland grassierenden Vogelgrippe gewesen: Hühner seien gute Indikatoren für ein Auftreten des Virus. An ihnen könne man die Erkrankung feststellen, noch bevor andere Vogelarten überhaupt reagierten. Der Zwerghenne Frida aber schien es zwischen all den Flamingos und Enten nicht zu gefallen, und so quartierte sie sich kurzerhand im Esel- und Ponystall auf dem Festland ein – sehr zur Verblüffung ihrer Pfleger und ihrer neuen Mitbewohner. Nachdem der Park von einem Ausbruch des H5N1-Virus verschont geblieben war, durften die Hühner in ihre Häuschen zurückkehren. Frida allerdings wollte von einem Umzug nichts wissen: Sie blieb einfach in ihrer neuen Wohngemeinschaft bei den Eseln und Ponys.

Die Ponys spielen mit dem Zwerghuhn

Die haben ihre gefiederte Mitbewohnerin bestens akzeptiert und ihr sogar einen Schlafplatz im Stall zugestanden: auf einem Brett an der Wand, außerhalb der Reichweite von Füchsen und anderen Jägern. Inzwischen sei Frida aus der Truppe gar nicht mehr wegzudenken, sagt Anita Konnopka. „Das Futter wird geteilt, und die Ponys spielen gerne mit ihr“, erzählt Konnopka. Besonders neugierig seien die Fohlen, die jedes Jahr in der Herde geboren werden.

„Wenn die Esel und Ponys im Sommer halbtags auf der Weide sind, ist auch Frida weg“, berichtet Kollegin Susanne Miniböck. Keiner wisse, wo die Hühnerdame in der Zwischenzeit stecke: Weder auf der Weide noch rund um den Stall sei eine Spur von ihr zu entdecken. Aber: „Sobald die Vierbeiner wieder im Stall sind, ist auch Frida wieder da.“

Weitere Vögel duldet Frida in ihrer WG übrigens nicht. Egal ob Enten oder Krähen: alles, was Federn hat, wird vertrieben. Besser haben es ihre menschlichen Fans. Die können kommen und sich die weiße Zwerghenne in ihrer selbstgewählten WG anschauen. Ein bisschen genießt Frida den Starrummel wohl auch, denn fürs bessere Foto gibt es von den Tierpflegerinnen eine Extraportion Haferflocken. Anfassen lässt sie sich aber nicht – man ist ja schließlich kein Kuscheltier.