Die Zahl der Kinder, die als Kriegflüchtlinge nach Deutschland kommen, steigt. Für ihre Betreuung in den Schulen braucht Stuttgart besondere Konzepte, kommentiert StZ-Autorin Inge Jacobs.

Stuttgart - Sie kommen aus Syrien oder anderen Flüchtlingsgebieten hierher, in ein Land ohne Krieg. Doch es ist ein Land, dessen Sprache sie nicht verstehen, dessen Kultur ihnen fremd ist. Die Rede ist von den Kindern und Jugendlichen, die nach ihrer Flucht in Deutschland gelandet sind und hier in einen völlig neuen Alltag geworfen werden – auch in den Schulen. Das ist eine große Herausforderung – nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die aufnehmenden Städte und Kommunen.

 

In Stuttgart schlagen sich Stadtverwaltung und Staatliches Schulamt wacker, auf den rasanten Zustrom an Flüchtlingskindern mit angemessenen Rahmenbedingungen an den Schulen zu reagieren. Mal eben 72 zusätzliche Vorbereitungsklassen einzurichten ist logistisch kein Pappenstiel. Auch die gesetzliche Nachbesserung seitens des Landes bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Ganztagsschulen ist zu begrüßen. Offen zeigt sich auch die Landeshauptstadt durch ihr Angebot, diese Kinder nachmittags zur Betreuung in ihren Schülerhäusern aufzunehmen.

Allerdings weist die Praxis auch die Grenzen auf. Durch Krieg traumatisierte Kinder brauchen zunächst einen geschützteren Rahmen, als ihn große Schülerhäuser bieten können. Stadt, Schulamt und Träger lernen dies gerade – und wollen mit einem neuen Konzept nachbessern. Gut so.