Das Luisenplätzle im Stuttgarter Osten wirkt momentan etwas trostlos. Doch das soll sich ändern: Kinder und Eltern durften sagen, wie sie sich eine Gestaltung des Areals vorstellen.

S-Ost - Die hohen Bäume, die das Luisenplätzle umranden, werfen wohltuenden Schatten auf den Spielplatz, der ruhig inmitten eines Häuserblocks nahe dem Ostendplatz im Stuttgarter Osten liegt. Eigentlich ein hübsches Örtchen, an dem sich Anwohner treffen können und das den Kindern aus der Nachbarschaft Raum zum Spielen bietet.

 

Momentan wirkt das Plätzchen jedoch ein wenig trostlos, denn vom ehemaligen Spielplatz sind lediglich zwei Federtiere und eine Steinpyramide sowie einige Sitzbänke übrig. Die restlichen Spielgeräte waren alt und mussten abgebaut werden. Am vergangenen Freitag war auf dem Luisenplätzle dennoch einiges geboten, denn der Kindertraum, einen Spielplatz mitgestalten zu können, wurde dort erfüllt. Dank einer Spende der Lions-Clubs über 23 000 Euro soll dem Spielplatz wieder neues Leben eingehaucht werden. So erhielten die Anwohner und ihre Kinder auf Einladung des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, des Jugendamtes sowie des Kinder- und Jugendhauses Ostend die Möglichkeit ihre Wünsche und Ideen zum Spielplatzumbau bei einem Infonachmittag einzubringen.

Zwei Pläne präsentiert

Das Team der Firma Kukuk, die mit dem Umbau beauftragt worden war, präsentierte zwei verschiedene Pläne möglicher Lösungen. „Wir wollten ein bisschen was vordenken“, sagte Bernhard Hanel, der Geschäftsführer von Kukuk. Seiner Einschätzung nach sei die größte Herausforderung, auf einem so kleinen Platz sowohl etwas für Kleinkinder als auch für Ältere anzubieten.

Der erste Gestaltungsvorschlag sieht eine Holzkonstruktion in der Mitte des Platzes in Form eines Eichhörnchenkobels vor. „Naturformen machen wir gern,“ erklärte Hanel. Der Kobel soll über Kletterseile zugänglich sein und die älteren Kinder zum Klettern einladen. Für die Jüngeren sieht der Entwurf ein ähnliches, etwas niedrigeres Konzept sowie eine große Sandspielfläche vor.

Schräge Ebenen zum Balancieren

Etwas abenteuerlicher wirkt der zweite Vorschlag, der den Spielplatz mithilfe eines Holzstegs in zwei Hälften teilt. Dieser Steg soll beispielsweise aus schrägen Ebenen zum Balancieren und einer Wackelpalisadenbrücke bestehen. Rechts vom Steg ist Platz für eine Sandspielfläche und eine Schaukel, links davon ist ein Kletterturm geplant. Auch für die Begleitpersonen sind in beiden Vorschlägen Sitzgelegenheiten angedacht.

Trampolin und Wasserspiele

Bei den Eltern stieß vor allem der zweite Entwurf auf große Zustimmung, da dieser mit dem Kletterturm auch einen häufig ausgesprochenen Wunsch erfüllen würde. „Meine Kinder wären so begeistert“, meinte die Anwohnerin Arieta Krzic.

Obwohl die beiden Konzepte schon einige der genannten Wünsche wie Schaukeln, Rutsche und Sandkasten realisierten, enthielten die Pläne, die die Kinder selbst von ihrem Traumspielplatz entwarfen, viele neue Ideen. „Ganz viele haben ein Trampolin gemalt“, berichtete Ulrike Tamme vom Jugendamt, die die Bastelarbeiten betreute. Auch der zwölfjährige Oskar wünschte sich ein Trampolin und präsentierte Hanel stolz ein Foto, das er auf einem anderen Spielplatz von einem in den Boden eingelassenen Trampolin gemacht hatte. Ein weiterer häufiger Wunsch, den die fünfjährige Lena äußerte, waren Wasserspiele. Über eine Tischtennisplatte würde sich der zwölfjährige Lars freuen. Aber nicht nur hinsichtlich der Wahl der Spielgeräte gab es Wünsche. Die neunjährige Melisa meinte ebenso wie einige Eltern, dass die am Platz vorbeiführende Straße gefährlich sei und etwas unternommen werden müsse, um Unfällen vorzubeugen. Auch Sofia Hergenröder und Arieta Krzic sprachen sich für das Aufstellen eines Schildes, das auf spielende Kinder hinweist, aus. Sie hätten zudem wie auch die Kinder gern Sand statt Kies auf dem neuen Spielplatz.

Welche Ideen und Wünsche die Architekten umsetzen können, werden sie über die Sommerferien prüfen. Anschließend wird der endgültige Plan im Bezirksbeirat vorgestellt werden, um dann im November mit den Bauarbeiten beginnen zu können.