Der Geologe Hartmut Seyfried hat dem studentischen Nachwuchs erklärt, wie die Lebewesen auf der Erde sich entwickelt haben, welche Rolle der Sauerstoff dabei spielt und warum die Menschen echte Superhirne sind.

Stuttgart - Der Geologe Hartmut Seyfried hat dem studentischen Nachwuchs erklärt, wie die Lebewesen auf der Erde sich entwickelt haben, welche Rolle der Sauerstoff dabei spielt und warum die Menschen echte Superhirne sind.

 

Wie ist die Erde entstanden?

Die Erde gibt es seit 4,566 Milliarden Jahren. Damals sind Planeten, die man sich als rotierende Scheiben aus Gas und Staub vorstellen muss, aneinander gestoßen. Bei diesem „Planetenunfall“, so hat es Professor Hartmut Seyfried erklärt, hat die Erde einen eisernen Kern abgekriegt, den sie sozusagen „verschluckt“ hat. Dieses eiserne Ei, das einen Durchmesser von 7000 Kilometern hat, ist der so genannte Erdkern, ein riesiges Energiezentrum sozusagen. „Das ist wie eine riesige Wärmflasche im Bauch“, sagt der Professor. Beim Zusammenstoß der Planeten ist auch ein kleiner Teil der Erde abgesplittert und weggeschleudert worden – das ist der Mond.

Was ist kalte und heiße Verbrennung?

Die heiße Verbrennung geschieht an der Luft, wenn der in der Luft enthaltene Sauerstoff verbrennt. Dazu gab es in der Vorlesung ein Experiment: stülpt man eine Käseglocke über einige brennende Teelichter, gehen sie nach einiger Zeit aus, weil den Flammen der Sauerstoff fehlt. Lebewesen habe eine so genannte kalte Verbrennung. Wenn sie Nahrung verdauen, nennt man das kalte Verbrennung.

Was hat der Aufbau der Erde mit Spätzle und Milch zu tun?

Eine ganze Menge, wenn man Professor Seyfried in der Vorlesung zugehört hat. Weil der heiße Erdkern im Bauch der Erde arbeitet und Wärme produziert, herrscht immer Bewegung im Erdmantel, in der Schicht, die den Erdkern umgibt. Seyfried hat diese Bewegung so beschrieben, als würde man einen Spätzleteig mit dem Kochlöffel schlagen. Dadurch gelangt das heiße Magma aus dem Erdinnern an die Oberfläche und bildet dort die so genannte Erdkruste, in der sich chemisch wichtige Elemente anreichern. Bei der Milch ist es so ähnlich. Wenn man ein Glas Milch stehen lässt, bildet sich nach einiger Zeit oben eine Rahmschicht. Das beste von der Milch schwimmt also oben – wie bei der Erde.

Warum sind Dinosaurier so groß?

Dinosaurier sind unheimlich schnell gewachsen.Sie sind schon nach einem halben Jahr einen Meter groß und können, wenn sie dem Kindesalter entwachsen waren, 40 bis 60 Jahre alt werden. Außerdem brauchen sie sechsmal weniger Sauerstoff als Säugetiere. Dinosaurier haben riesige Luftsäcke in den Lungen, die dafür sorgen, dass sie die eingeatmete Luft viel besser nutzen können als Säugetiere.

Warum gibt es Menschen auf der Erde?

Die Menschen sind erfolgreiche Bewohner der Erde, weil es genug Sauerstoff für sie gibt und weil sie viel gelernt haben. „Die Menschen sind Sauerstofftiere, Superhirntiere und sie sind Super-Brutpfleger“, sagte Seyfried. Die Menschen haben das Feuer erfunden, sie können denken und schreiben.

Die größten Lacher

Am besten hat den Kindern gefallen, dass ein ulkig aussehender Quastenflosser, einer der ersten Landbewohner, zu unseren Vorfahren gehört. Ebenso fanden die Studenten die Tatsache lustig, dass Dinosaurier mit der kalten Verbrennung im Bauch ordentliche Mengen Methan und Kohlendioxid produzieren – Hartmut Seyfried sprach von Dinosaurierfurzluft und Dinosaurierrülpsluft.

Die Botschaft


Die Erde ist ein Luxusplanet, auf der alle Lebewesen zusammen bequem überleben können, denn es ist eigentlich genug
für alle da. Allerdings muss man dann auch mit den Ressourcen der Natur sparsam umgehen.