Die großen Raubfische sind für das Ökosystem Riff von enormer Bedeutung.

Stuttgart - Wie faszinierend Haie sind, das kannst Du zum Beispiel in einem der Hai-Seminare erfahren, die immer mal wieder zum Beispiel am Stuttgarter Zoo Wilhelma stattfinden. Dort berichten Haiexperten unter anderem, dass dies keine gewöhnlichen Fische sind, sondern sie zum Beispiel besondere Hautzähnchen haben, die sogenannten Placoidschuppen. Doch leider häufen sich in den vergangenen Jahren die Berichte darüber, dass Haie zunehmend bedroht sind. Das liegt vor allem daran, dass in manchen Ländern – vor allem in Ostasien – die Flossen dieser Tiere als Delikatesse gelten. Daher werden jedes Jahr viele Millionen Haie nur deshalb getötet – obwohl die Flossen eigentlich nach nicht viel schmecken, sondern nur die Gewürze der Suppenbrühe das Gericht erst schmackhaft machen.

 

Für die Haie ist das schlimm, aber auch für die Natur. Denn die meisten Haie fressen als Räuber andere Tiere. Wie wichtig das ist, haben jetzt Wissenschaftler herausgefunden: Sie haben australische Korallenriffe untersucht und dabei festgestellt, dass räuberisch lebende Haie für dieses Ökosystem eine ganz wichtige Rolle spielen. Die Haie fressen nämlich vor allem kleinere Raubfische, die ihrerseits Fische fressen, die sich pflanzlich ernähren. Diese Pflanzenfresser sind für das Riff wiederum wichtig, weil sie viele Algen fressen und damit die junge Korallen davor schützen, von dem Grünzeug überwuchert zu werden. Auf diese Weise helfen die Haie den jungen Korallen – ohne es natürlich zu wissen.

Das Ergebnis der Studie fassen die beteiligten Biologen so zusammen: Wo es viele Haie gibt, geht es den Korallen besser. Die Rolle der Haie als Beschützer der algenfressenden Fische ist vor allem dann wichtig, wenn ein Riff von Stürmen oder anderen schädlichen Einflüssen – etwa von giftigen Abwässern, Überflutungen oder besonders warmen Jahren – geschädigt worden ist und sich erholen muss. Das geht, so die Erkenntnis der Biologen, umso schneller, je mehr Haie es dort gibt. Noch dazu werden die Korallen in haireichen Gewässern seltener von Krankheiten befallen.