Vor 25 Jahren hat eine Elterninitiative die Kindertagesstätte Kindsköpfe gegründet. Träger ist bis heute ein Verein.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-West - Als einen „Hort der Glückseligkeit“ bezeichnet Christa Reiser-Zunft ihre Kita „Kindsköpfe“. Genauer gesagt ist es natürlich nicht ihre eigene Kindertagesstätte. Die 63-Jährige war vor 25 Jahren Ideengeberin und Mitgründerin. Reiser-Zunft arbeitet damals beim Süddeutschen Rundfunk (SDR) und hatte ein Kind. „Mir war klar, viele brauchen das, was ich auch brauche“, erzählt sie. Beim Sender hat sie Zettel ausgehängt, wie man das in den Vor-Soziale-Netzwerke-Zeiten eben so gemacht hat, wenn man eine Idee hatte und auf der Suche nach Mitstreitern war.

 

Vor 25 Jahren haben Eltern aus dem Stadtbezirk die Kindsköpfe gegründet

Am 3. August 1992 eröffnete die Kindertagesstätte „Kindsköpfe“ an der Bismarkstraße 69 im Stuttgarter Westen mit Platz für 22 Kinder aus dem Stadtbezirk. Am Wochenende wurde in der Einrichtung der 25. Geburtstag gefeiert.

Was die Kita zu einem Ort des Glückes gemacht hat? „Jeder kennt jeden“, sagt Denise Blum, die lange im Vorstand des Vereins war, der als Träger hinter der Kita steht. „Denise, was machst du denn heute hier?“, ruft hier auch gleich ein Junge entgegen, als sie in den kleinen Vorgarten der Kita kommt. Die Kinder kennen nicht nur ihre Erzieherinnen, sondern auch alle Eltern. Weil die Kita so klein ist, helfen dort auch alle immer irgendwie mit. „Wir Eltern machen Spätdienste, helfen abends beim Aufräumen“, sagt Blum, deren Sohn derzeit noch bei den Kindsköpfen ist. Jeder bringe es sich ein, freitags kochen zum Beispiel die Eltern. Im Übrigen scheine es auch den Erzieherinnen zu gefallen: „Fast alle sind von Anfang an dabei.“

Heute hat die Kita zwei Gruppen und bietet Platz für 22 Kinder

Zwei Gruppen hat die Kita heute für Ein-bis Sechsjährige. Platz zum Spielen haben die 22 Kinder in fünf Räumen im Erdgeschoss des Gebäudes an der Bismarckstraße 69, bei schönem Wetter dürfen sie im Hof oder im Sandkasten toben. „Es ist eine schöne Atmosphäre“, sagt die Erzieherin Margret Koch. Aber es sei eben auch „sehr intensiv“, weil alle sich engagieren und mithelfen. Das müsse man wollen. „Aber es schweißt halt auch zusammen“, ergänzt sie.

Anfangs waren viele Alleinerziehende unter den Eltern; ja sogar viele Studentinnen. „Das war schon wie ein Familienersatz", sagt Reiser-Zunft. Auch innerhalb dieser Großfamilie sei der Kontakt oft nie abgebrochen. Ihr Sohn Timo sei inzwischen 26 Jahre alt, werde in Kürze selbst Vater. Mit einigen seiner damaligen Spielkameraden bei den Kindsköpfen sei er heute noch befreundet.