Im Neubaugebiet „Ob dem Korntaler Weg“ entsteht eine Kinderbetreuung. Viel mehr ist bisher nicht klar. Offen ist zum Beispiel, wer die Einrichtung betreiben wird. Die Stadträte wollen dafür nun den Markt sondieren lassen.

Ditzingen - Wer die geplante Kindertagesstätte im Neubaugebiet „Ob dem Korntaler Weg“ betreiben wird, ist noch völlig offen. Noch stehen dort keine Häuser, noch sind keine jungen Familien eingezogen, doch die Kindertagesstätte wird dort gebraucht und deshalb auch schon in Planung. Die Tagesstätte soll im Kindergartenjahr 2019/2020 eröffnen. Wie die Stadt aber einen Betreiber findet, darüber hat nun der Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales diskutiert. Soll es ein Verein sein, soll es die Stadt selbst machen, soll es ein gänzlich neuer externer Anbieter sein oder schon ein im Ort bekannter?

 

Darüber muss der Gemeinderat befinden. Der Ausschuss für Finanzen tat sich in seiner jüngsten Sitzung allerdings allein schon damit schwer, ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren zu initiieren. Dafür, so hatte es die Verwaltung beantragt, sollte die Kommunalentwicklung Baden-Württemberg beauftragt werden. Sie sollte 12 900 Euro brutto dafür bekommen, dieses Verfahren durchzuziehen.

Maximal drei Angebote sollen eingeholt werden

Auf mehrfache Nachfrage aus den Reihen der Stadträte erklärte der Oberbürgermeister Michael Makurath, dass am Ende nicht die Vergabe an einen Betreiber stehen würde, sondern der Markt erkundet und mögliche Betreiber bekannt seien, die man jetzt noch nicht kenne. Damit ist auch noch völlig offen, wer den Kindergarten baut – ob es die Stadt ist, ein Betreiber oder aber ein Investor.

Für die Ausschreibung, Bewertung und Aufbereitung der Angebote von maximal drei geeigneten Bewerbern hatte die Verwaltung ein Angebot bei der Kommunalentwicklung Baden-Württemberg eingeholt. Diese ist eine Gesellschaft der LBBW Immobilien, der kommunalen Spitzenverbände und der Sparkassenorganisation.

Gesetz sieht Trägervielfalt vor

„Wir sind von Gesetzesseite gehalten, eine Trägervielfalt zu gewähren“, argumentierte die Verwaltung. Ob es sinnvoll sei, über die Kopplung von Betrieb und Bau zum jetzigen Zeitpunkt nachzudenken, beantwortete der Oberbürgermeister Michael Makurath zurückhaltend. Schließlich sei man jetzt erst einmal bei der Vorplanung. „Uns geht es darum, Sie mit dem Thema vertraut zu machen, weil wir es nicht jeden Tag machen.“

Ein solches Interessenbekundungsverfahren sei dann sinnvoll, wenn man „kein ganz klar definiertes Produkt“ habe, führte der Rathauschef weiter aus. Als Beispiele aus der Vergangenheit nannte er die Investitionen Bahnhof und Theodor-Heuglin-Schule, aber auch die Schulsozialarbeit. Sicher sei in diesem Fall doch nur, dass der Betreiber in Ditzingen „über Jahrzehnte mit Kindern arbeitet“. Erika Pudleiner (SPD) hielt die Vorgehensweise für „sinnvoll“, der Freie Wähler-Fraktionschef Manfred Grossmann meinte, das „ist das, was wir bisher schon gelebt haben“. Nur Dieter Schnabel (UB) enthielt sich letztlich der Stimme.