Es wird zwar viel neu gebaut, doch die Stadt hat 51 Kindertagessätten in eigenen Immobilien, die mehr als 30 Jahre alt sind. Die Prüfung auf Sanierung oder Abriss und Neubau ist begonnen.

Stuttgart. - Die Landeshauptstadt hat 158 Kindertagesstätten im Bestand, dazu kommen etliche angemietete Immobilien. Die eigenen Häuser und viele Mietobjekte sind in die Jahre gekommen. Insgesamt zählen 83 (davon 32 gemietete) mehr als 30 Betriebsjahre. Immerhin 34 eigene entstanden in den letzten fünf Jahren neu, weitere 2200 Plätze seien „in der Pipeline“, sagte Oliver Herweg, Abteilungsleiter im Jugendamt, am Freitag dem Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats.

 

Den Ausschuss trieb die Frage um, ob die Stadt, wie bei ihren Schulhäusern, in einen Sanierungsstau läuft. Thomas Zügel, Leiter des Amts für Liegenschaften und Wohnen, sagte, der Schwerpunkt der Arbeit liege künftig im Bestand, weniger bei Neubauten. Zu denen kann es aber kommen wenn schlechte Substanz Ersatz erfordert. An 15 Standorten wird geprüft, ob sich eine Sanierung noch lohnt. In der Prüfliste sind etliche Tagesstätten mit nur ein oder zwei Gruppen. So kleine Einheiten sind seit 2012 nicht mehr neu entstanden, meist wird der Grundstein für vier Gruppen gelegt.

Geld aus Bauunterhalt übrig

Dass in den letzten Jahren mehr bei der Bauunterhaltung hätte getan werden können, darauf geben ungenutzte Gelder einen Hinweis. Man wolle nicht eine Bugwelle aufbauen, sagt Nicole Porsch (CDU). Silvia Fischer von den Grünen appellierte, keinen Sanierungsstau entstehen zu lassen. Ob in alten Häusern überhaupt neue pädagogische Konzepte umgesetzt werden könnten, fragte Hannes Rockenbauch von SÖS/Linke-plus. Das sei ein Kriterium, das der Prüfung von Sanierung oder Abriss und Neubau mit angesetzt werde, so Föll.