In dem Kindergarten an der Heßbrühlstraße ist Platz für bis zu 55 Kinder. Für Oktober 2017 ist die Eröffnung geplant. Doch der Neubau in Stuttgart-Vaihingen ist nicht unumstritten gewesen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Es geht voran. In etwa einem halben Jahr soll die neue Kindertagesstätte an der Heßbrühlstraße 38 eröffnen. Inzwischen steht auch der Betreiber fest. Die Caritas Stuttgart wird für die Einrichtung verantwortlich sein. Insgesamt hatten sich vier Träger für den Kindergarten beworben. Neben der Caritas waren dies das gemeinnützige Unternehmen Himpelchen und Pimpelchen, die Stiftung Krippe und Kindergarten Rominger und die Lebenshilfe Stuttgart.

 

Alle vier Interessenten hätten grundsätzlich die Anforderungen zur Führung einer Kindertageseinrichtung erfüllt, heißt es in der Vorlage für die Stadträte. Der Caritasverband habe aber besonders mit seinen Vorstellungen zur Bildungsförderung überzeugt. „Konzepte zur frühkindlichen Bildung einschließlich der Sprachförderung werden konkret und differenziert ausgeführt in Hinblick auf alle Kinder, insbesondere auf die Altersgruppe der unter Dreijährigen sowie auf Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Die Ausführungen zu Qualitätsentwicklung und -sicherung zeugen von fundierten Kenntnissen in der Planung, Beschreibung und Umsetzung von Kernprozessen“, heißt es in der Begründung.

Der Verkehr könnte ein Problem werden

An der Heßbrühlstraße entsteht derzeit der neue Kindergarten, und zwar auf einer ehemaligen Grünfläche zwischen dem Naturheil- und Luftbadverein (NLV) und dem Aero-Club. Es ist ein sogenannter Typenbau für vier Gruppen, also für bis zu 55 Kinder. Die genaue Platzzahl ist letztlich abhängig von der Betreuungsform und der Altersmischung. Typenbau bedeutet, dass es ein Haus aus einer Art Baukasten ist. In Stuttgart ist diese Form von Kindergarten in den vergangenen Jahren an vielen Stellen entstanden. Der Vorteil: Architekten haben einmal ein Modell entwickelt, die Stadt kann dieses nun zumeist in nur wenig abgewandelter Form an verschiedenen Standorten bauen. Das spart Zeit und Geld.

Stadt hat eine Grünfläche geopfert

Der Neubau an der Heßbrühlstraße kostet etwa drei Millionen Euro. Er ist für ein relativ weites Einzugsgebiet geeignet. Dieses reicht vom Wohngebiet Höhenrand über den Vaihinger Ortskern bis nach Dürrlewang und Rohr und schließt auch die Flüchtlingsunterkünfte an der Möhringer Landstraße und der Arthurstraße ein. Allerdings plant der Versicherungskonzern Allianz in direkter Nachbarschaft seine neue Stuttgarter Hauptverwaltung. Deshalb fürchten viele noch mehr Verkehrsprobleme in dem sowieso schon staugeplagten Gewerbegebiet. Unter den Bezirksbeiräten war der Kindergarten aber noch aus einem weiteren Grund umstritten. Einige Lokalpolitiker taten sich schwer damit, eine weitere Grünfläche zu opfern. Denn wie in ganz Stuttgart sind auch in Vaihingen neue Kindertagesstätten wie Pilze aus dem Boden geschossen, so zum Beispiel am Höhenrand und an der Krehlstraße. Beide Kitas sind jedoch nur Provisorien. Es sind temporäre Einrichtungen in Systembauweise. Die Stadt muss die Flächen, auf denen sie die Container aufgestellt hat, nach einer bestimmten Zeit wieder freiräumen. Der Kindergarten an der Heßbrühlstraße hingegen ist eine dauerhafte Einrichtung.