In Zukunft soll es an der Reutlinger Straße in Degerloch einen Kindergarten mit fünf Gruppen geben. Die Katholiken wollen das 50er-Jahre-Gebäude durch einen Neubau ersetzen. Entwürfe mussten bis 31. Oktober eingereicht werden.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Degerloch - Es tut einen Schlag, als wäre im Obergeschoss einer vom Stuhl gefallen. Carmen Gremmelspachers Blick wandert zur Decke. Oben sei Ballett, sagt sie. Gremmelspacher kümmert sich für die katholische Gemeinde Mariä Himmelfahrt ums Pastorale im Kindergarten. Und sie ist gekommen, um zu erklären, dass die lärmenden Schläge von oben bald ein Ende haben. Der 50er-Jahre-Bau, in dem die katholische Gemeinde Mariä Himmelfahrt einen Kindergarten und ihren Gemeindesaal untergebracht hat, wird abgerissen. Im Herbst 2016, wenn alles nach Plan läuft.

 

Der Hoffelder Standort wird aufgegeben

Auf dem Grundstück an der Reutlinger Straße soll ein Neubau entstehen, von dem noch nicht klar ist, wie er aussehen wird. Der Architektenwettbewerb läuft zurzeit, die Bewerbungsfrist endete am 31. Oktober. Am 12. Dezember trifft sich das Preisgericht. Die endgültige Entscheidung trifft der Kirchengemeinderat etwas später. Die Gemeinde weiß zwar noch nichts über die Optik, dafür gibt es genaue Vorstellungen davon, was in dem Gebäude Platz finden soll. Allem voran der Kindergarten mit seinen derzeit drei Gruppen, hinzukommen die zwei Gruppen aus Hoffeld. Der Standort an der Sprollstraße soll wie berichtet aufgegeben werden.

Zudem wünschen sich die Degerlocher Katholiken einen Mehrzweck- sowie einen Werkraum. Die direkte Nachbarschaft zum Hospiz Sankt Martin soll herausgestrichen werden, sodass „ein Dialog der Gebäude“ entsteht, wie Michael Pope es nennt. Er ist der zweite Vorsitzende im Kirchengemeinderat von Mariä Himmelfahrt.

Die Katholiken haben die Zukunft im Blick

Es ist festzustellen, dass sich die katholische Gemeinde Degerloch auf die Gegend zwischen Reutlinger Straße, Jahnstraße, Felix-Dahn-Straße und Karl-Pfaff-Straße konzentrieren will. An der Karl-Pfaff-Straße steht die Kirche, zudem ist dort, wie berichtet, ein Trauerpastorales Zentrum mit einem Kolumbarium geplant. Diese Konzentration sei nicht unbedingt ein Rückzug, sagt Pope. „Man muss eben auch die Zukunft sehen“, sagt Gremmelspacher.

Einerseits wünscht sich die Gemeinde, dass es mit dem Neubau an der Reutlinger Straße rasch vorangeht. Optimalerweise wäre das Einzugsdatum im Februar 2018. Doch bevor sie keine Entwürfe gesehen haben, halten sich Carmen Gremmelspacher und Michael Pope mit Prognosen zurück. „Wir wollen lieber eine überzeugende Lösung als eine schnelle“, sagt er.