Uta-Maria Heim liest aus dem ersten Stuttgarter Kinderkrimi „Leon Lustig und der entführte Wilhelma-Pinguin“ vor. Die Geschichte begeistert Kinder im Stuttgarter Rathaus, die zuvor selbst schon einen Fall gelöst haben.

Stuttgart - Das ist ja furchtbar! Was ist denn hier passiert?“ fragt Isabel Fezer aufgeregt. Im Büro der Sozialbürgermeisterin sieht es aus, als sei dort am Dienstag jemand eingebrochen. Eine kaputte Tresortüre und eine Flasche mit Blutspuren liegen am Tatort im Stuttgarter Rathaus. Überall sind Ordner und Papierseiten auf dem Boden verstreut. Eine Mitarbeiterin soll verletzt worden sein. Doch keine Sorge, das Kriminaldrama am Vormittag ist nur gespielt – das wissen die rund 30 Schüler von der Wilhelm-Hauff-Schule zunächst nicht. Für die jungen Detektive ist der Vorfall beim Auftakt der Kinderkrimiwochen eine ernste Angelegenheit.

 

„Wir müssen jetzt die Spuren sichern!“, ruft eine Schülerin entschlossen in die Menge. Zwei Polizisten in Schutzanzügen haben den Tatort bereits abgesichert. „Der Tresor wurde definitiv aufgehebelt“, schlussfolgert Timo. Der Achtjährige findet den Fall spannend, aber auch ein wenig merkwürdig. Gemeinsam mit den Beamten begutachten die Kinder die Blutspuren und sichern die Beweismittel.

Nach einer halben Stunde ist der Fall gelöst

Der Viertklässlerin Zerda gefällt das Spektakel sehr. „Ich spioniere selber ab und zu in der Klasse herum“, sagt die Elfjährige. Ihre Freundin Daria kann sich gut vorstellen, später auch mal beruflich Kriminalfälle zu lösen. Nach einer halben Stunde kommen die angehenden Detektive dem Täter auf die Spur. Die Fingerabdrücke des Gauners waren zum Glück bereits im System der Polizei gespeichert. „Jetzt bin ich schon sehr beruhigt“, sagt Bürgermeisterin Fezer.

Uta-Maria Heim liest aus Stuttgarter Kinderkrimi vor

Als Belohnung für die tatkräftige Unterstützung bekommen die Dritt- und Viertklässler eine Geschichte der Kinderbuchautorin und SWR-Moderatorin Uta-Maria Heim vorgelesen. „,Leon Lustig und der entführte Wilhelma-Pinguin’ ist der erste Stuttgarter Kinderkrimi“, so Heim. Für das Buch hat sich die Autorin von den Nachrichten inspirieren lassen. „Das ist wirklich passiert!“, sagt Heim vor den gebannten Gesichtern der Kinder am Panoramafenster im vierten Stock. Die Geschichte soll die Jungen und Mädchen dazu animieren, wieder mehr zu lesen. „Wenn ihr merkt, dass Euch ein Buch nicht gefällt, dann macht es ganz schnell wieder zu. Lasst Euch nicht vom Lesen abbringen – das kann so Spaß machen!“, rät die Autorin den Schülern.

Bei den Aktionstagen der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft und des Jugendamtes wird Nachwuchskriminalisten zum dritten Mal ein vielseitiges Programm geboten. Bis zum 20. März können Hobbydetektive im Alter von sechs bis 14 Jahren Workshops besuchen, bei Lesungen Kriminalgeschichten lauschen und an einem Schreibwettbewerb teilnehmen. An der Aktion beteiligt ist auch die Kinderzeitung der Stuttgarter Zeitung und der Stuttgarter Nachrichten. Alle Siegerkrimis sollen in einem Buch veröffentlicht werden.