Die Raupe Nimmersatt und das Triennale-Motto „Food“ sorgen rund um das Fellbacher Rathaus für neue Erfahrungen bei den Besuchern.

Fellbach - Mit verbundenen Augen zu essen und zu erkennen, worum es sich handelt - das ist gar nicht so einfach. Die achtjährige Ceylan scheint aber eine ausgesprochene Feinschmeckerin zu sein: Ob saure Gurke oder Knäckebrot, Apfel oder Gummibärchen, das Mädchen erkennt in kürzester Zeit alles.

 

Das Triennale-Thema „Food“ steht im Mittelpunkt

Die Erzieherinnen vom Maximilian-Kolbe-Kindergarten hatten sich dieses Spiel für das Kinderkulturfest der Stadt Fellbach ausgedacht, denn das Triennale-Thema „Food“ sollte im Mittelpunkt stehen. „Manche Menschen essen gerne, andere sind sehr wählerisch, aber keiner kann auf Nahrungsmittel verzichten“, sagte Oberbürgermeister Christoph Palm bei der Eröffnung der 29. Auflage des Kinderkulturfests am Sonntag. Rund ums Rathaus war ein Schlaraffenland für alle Sinne entstanden. Und weil die Kleinen auch bewegungshungrig sind, hatte die Kindersportabteilung des TSV Schmiden einen Parcours aufgebaut, und beim Spielmobil des Jugendhauses gab es allerlei kleine Flitzer auszuprobieren.

Am Stand der Jugendkunstschule konnte sich jeder sein perfektes Mahl selbst kreieren. Erst ein Tischset bemalen, darauf einen Pappteller kleben und diesen mit selbst aus Buntpapier ausgeschnittenen Pommes, Fischstäbchen, Salat oder Kuchen belegen. „Ich esse am liebsten Kartoffeln und Salat“, verriet der elfjährige Hani. Überhaupt Gemüse: „Die Kinder kennen Kartoffeln und Möhren, aber bei Sellerie, Süßkartoffeln oder Pak Choi hört es ganz schnell auf“, sagte Brigitte Bauer vom Weltladen. An dessen Stand durften die Kleinen nach Herzenslust schnippeln und anschließend die aus dem Demetergemüse gekochte Suppe löffeln. „Manchen schmeckt es so gut, dass sie sich einen zweiten Teller geben lassen“, freute sich Brigitte Bauer.

Der Waldorfkindergarten bietet eine Filzaktion an

Luisa und Helene brauchen sich bestimmt die kommenden drei Monate die Hände nicht mehr zu waschen, so porentief rein wurden die bei der Filzaktion des Waldorfkindergartens. Aus Naturwolle gewickeltes Gemüse wurde mit Wasser, Seifenschnipseln und viel Geduld in Handarbeit verfilzt. Nebenan am Stand der dritten Klasse der Helmut-von-Kügelgen-Schule konnten die Kinder Salzstreuer aus Holz bemalen und diese dann mit aus getrockneten Kräutern und Salzkristallen gemörsertem Kräutersalz füllen. Enrike schnupperte und fand: „Das riecht ein bisschen wie Gemüsebrühe.“

Am Stand des Vereins Volltreffer versuchten Jonas und Tim mit Nagel und Hammer, Löcher in Plastikflaschendeckel zu hauen. Ihr Vater Alex Blatterspiel fädelte die bunten Teile auf. „Wir sind absolut begeistert vom Kinderkulturfest und mit unseren drei Kindern jedes Mal dabei“, sagte er. Jetzt noch den Kopf – eine kleine Styroporkugel – bemalen, fertig war die Raupe Nimmersatt. Das gefräßige Tierchen zog sich sozusagen als bunter Faden durch das Kinderkulturfest.

Die Ballettfachschule Ronecker setzt die Geschichte der kleinen Raupe tänzerisch um

Die Stadtbücherei veranstaltete im Rathaus kleine Lesungen aus dem Bilderbuch, und auch die Kinder der Ballettfachschule Ronecker hatten die Geschichte der kleinen hungrigen Raupe bei ihren Tänzen zur Eröffnung des Festes fantasievoll und mit wunderschönen Kostümen umgesetzt.