Politiker streiten sich über die so genannte Homo-Ehe: Nicht alle, die sich lieben, dürfen heiraten. Irland hat jetzt beschlossen, dass auch zwei Frauen oder zwei Männer heiraten dürfen. In Deutschland gibt es dagegen Widerstand.

Stuttgart - Wenn zwei Menschen sich lieben, wollen sie meist auch zusammen leben. Manche heiraten dann. Das ist eine Art Versprechen, sich gegenseitig umeinander zu kümmern, auch wenn der eine mal krank oder im Alter pflegebedürftig werden sollte. Das Grundgesetz, in dem die wichtigsten Regeln unseres Staates und die bedeutendsten Rechte seiner Bürger festgeschrieben sind, stellt die Ehe unter einen besonderen Schutz. Ehepaare müssen zum Beispiel weniger Steuern bezahlen als zwei Menschen, die nicht miteinander verheiratet sind. Eheleute erben den Besitz ihres Partners, wenn einer von ihnen stirbt. Ehepaare sind gleichberechtigt bei der Erziehung ihrer Kinder. Sie dürfen auch fremde Kinder adoptieren, um ihnen eine neue Heimat zu bieten.

 

Bisher können aber nicht alle Paare heiraten. Das ist nur erlaubt, wenn es sich um Mann und Frau handelt. Wenn zwei Männer oder zwei Frauen eine Familie gründen möchten, dann haben sie nicht die gleichen Rechte wie Ehepaare. Sie können zum Beispiel keine Kinder adoptieren. Sie dürfen auch nicht in der Kirche heiraten. In Irland haben die Bürger jetzt abgestimmt und entschieden, dass auch solche Paare eine Ehe schließen dürfen. In Deutschland streiten die Parteien darüber, ob sie das auch so regeln sollen. Die CDU – das ist die Partei der Bundeskanzlerin Angela Merkel – ist dagegen. Das oberste deutsche Gericht hat aber den Paaren, die nicht heiraten dürfen, immerhin schon vieles erlaubt, was früher nur Ehepaare durften.