Affen vertrauen darauf, dass ihre Freunde ihnen etwas von Leckereien abgeben, wie Forscher nun untersucht haben. So ähnlich wie wir Menschen unseren Freunden vertrauen.

Stuttgart - Stell Dir vor, Deine Oma zeigt Dir Süßigkeiten und Du kannst aus zwei Möglichkeiten wählen: Entweder Du nimmst eine Tüte mit einigen Stückchen Schokolade. Oder Du suchst eine Tüte mit viel mehr Schokolade aus, die Du nicht direkt bekommst, sondern Deine beste Freundin oder Dein bester Freund. Würde der oder die Dir etwas abgeben? Wahrscheinlich schon. Und wahrscheinlich würdest Du am Ende mehr Schokolade haben, als wenn Du gleich die kleinere Tüte genommen hättest. Von daher wäre es schlau von Dir, Du würdest die große Tüte wählen, die dann zwar nicht Du direkt bekommst, aber aus der Du am Ende wahrscheinlich viele Süßigkeiten bekommst. Wahrscheinlich. Dieses „wahrscheinlich“ ist der Haken: Du vertraust Deiner Freundin, dass sie Dir etwas abgibt. Soll die große Tüte hingegen ein fremdes Kind bekommen, würdest Du Dich vielleicht eher für die erste Variante entscheiden: weniger Süßigkeiten, dafür hast Du die sicher. Denn fremden Menschen vertrauen wir weniger.

 

Mit solchen Experimenten weisen Psychologen Vertrauen nach. Jetzt haben Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig dieses Experiment mit Schimpansen gemacht. Und in der Tat: Schimpansen wählten eine größere Menge an Äpfeln und Bananen, die ein Freund bekam, anstatt selbst eine kleinere Menge zu bekommen. Die Forscher ließen die Affen dafür an zwei Seilen ziehen: Zogen sie am ersten, bekamen sie das Obst. Beim anderen ihr Freund.