Am Freitag beginnt das Cannstatter Volksfest zum 169. Mal. Es hat also eine lange Tradition und war einmal vom württembergischen König dazu gedacht, die Bauern der Gegend nach Jahren schlechter Ernten aufzuheitern.

Stuttgart - Bestimmt ist es Dir auch schon aufgefallen: das große Riesenrad, das auf dem Gelände neben dem Neckar in Bad Cannstatt gerade aufgebaut wird. Am Freitagnachmittag wird es sich wieder in Gang setzen, so, wie viele andere Fahrgeschäfte dann auch. Jedes Jahr Ende September wird auf der Festwiese nämlich alles für das Cannstatter Volksfest aufgebaut. In diesem Jahr schon zum 169. Mal! Zum ersten Mal wurde das Fest im Jahre 1818 gefeiert, es ist also schon fast 200 Jahre alt.

 

Die Idee zu diesem großen Fest hatte damals der König von Württemberg. Eigentlich war es als landwirtschaftliches Fest gedacht. Weil die Bauern in den Jahren zuvor große Missernten hinnehmen mussten, wollte der König die Bauern mit einem Fest ermutigen. Es gab sogar Geld- und Ehrenpreise als Belohnung für die Bauern, die besonders tolle Leistungen erbracht hatten.

Schon zum allerersten Fest kamen auch Schausteller und Zuckerverkäufer – denn wer auf ein Fest geht, der will dort ja auch etwas essen und trinken. So wurde aus dem Landwirtschaftlichen Fest das Cannstatter Volksfest. Von Jahr zu Jahr kamen immer mehr Leute und das Volksfest dauerte auch länger. Ganz früher feierte man nur einen Tag, dann fünf, dann zehn und jetzt kann man sogar schon 17 Tage zum Fest gehen.

Übrigens sagen auch viele Leute „Wasen“ zum Volksfest. Das sagen sie so, weil es auf dem Wasen stattfindet – so nennen die Stuttgarter die 35 Hektar große Fläche, auf der die ganzen Fahrgeschäfte und Festzelte aufgebaut werden.