Faszinierende Farben, seltene Lebewesen – das große Barriereriff ist ein Paradies für Taucher. Nun kritisiert die Unesco, dass Australien das zum Weltkulturerbe gehörende Riff zu wenig schützt. Muss das Riff auf die Rote Liste?
Stuttgart - Es ist schon ein tolles Erlebnis, am Großen Barriereriff in Australien zu tauchen. Das Wasser ist dort wunderbar warm und klar, sodass man die farbenfrohen Korallen, Fische und anderen Tiere in vollen Zügen genießen kann. Es gibt zwar viele Riffe auf der Welt, aber nirgendwo ist es schöner als am Great Barrier Reef. Dieses größte Korallenriff der Welt erstreckt sich über mehr als 2300 Kilometer vor der Ostküste Australiens. Bereits im Jahr 1981 wurde dieses Naturphänomen zum Weltkulturerbe erklärt. Doch trotz dieses Schutzes geht es ihm nicht gut: In den vergangenen 30 Jahren hat es mehr als die Hälfte seiner Korallen verloren. Und es ist weiterhin bedroht. So macht ihm zum einen der Klimawandel zu schaffen. Zum anderen kümmert sich die australische Regierung nicht genügend um den Schutz des Riffes, klagen Umweltschützer. Besonders der steigende Schiffsverkehr macht den empfindlichen Korallen zu schaffen. Und es könnte noch schlimmer kommen, weil es Pläne gibt, noch größere Häfen zu bauen.
Deshalb macht sich auch die Unesco Sorgen um das Riff. Diese internationale Organisation ist für die Weltkulturstätten zuständig. Sie hat nun auf ihrer Tagung in Bonn beschlossen, dass die australische Regierung mehr zum Schutz des Riffs tun muss. Bis Ende 2016 soll ein Bericht vorliegen, wie die Pläne zum Schutz des Riffes umgesetzt wurden. Wenn das nicht reicht, könnte das Riff auf die Rote Liste bedrohter Weltkulturstätten gesetzt werden, was eine große Blamage wäre.