Der blinde Maulwurf sieht nichts, kann aber perfekt riechen und tasten. So findet er in den langen Gängen zwischen seinen Kammern die Beute. Du erkennst sein Treiben an den kleinen Erdhügeln, die er auftürmt.

Stuttgart - Stuttgart - Jetzt, wo es wärmer wird, kannst Du auf den Wiesen und Felder kleine Erdhügel sehen. Die stammen von den Maulwürfen, die nun in der Erde wieder ihre Tunnelsysteme anlegen. Dieses ausgeklügelte Gangsystem kann bis zu 200 Meter lang sein. Die Gänge des Labyrinths verbinden verschiedene Kammern der Maulwurf-Wohnanlage miteinander: die Schlafkammer, die Nestkammer und die Vorratskammer. Die Gänge gräbt der Maulwurf wie ein kleiner unterirdischer Schaufelradbagger mit seinen fünfgliedrigen Vorderfüßen, die wie Schaufeln aussehen. Er befestigt die Gangwände mit den Schaufeln, die übrige Erde schiebt er nach oben – so entstehen die Maulwurfshügel. Sie sind auch eine Art Kamin, damit die Gänge mit genügend Sauerstoff versorgt werden.

 

Maulwürfe sind perfekt an das Leben unter der Erde angepasst. Sie sind nahezu blind – daher auch die Bezeichnung „blind wie ein Maulwurf“. Dafür kann er aber um so besser tasten und riechen. So findet er in seinem Tunnelsystem Regenwürmer, Spinnen, Insekten und andere Beutetiere, die er fressen kann. Seine feine Nase sieht aus wie ein Rüssel und vorne an seiner langen, spitzen Schnauze hat er feine Tasthärchen, mit denen er Bodenerschütterungen dieser Tiere spüren kann. Der Winzling ist ein Vielfraß: Pro Tag frisst er mehr als die Hälfte seines eigenen Körpergewichts. Er wird nicht dick, weil er die ganze Energie seiner Nahrung sofort wieder verbraucht. Wenn er nichts zu fressen hat, verhungert der Maulwurf ziemlich schnell.