Der Solidaritätszuschlag, kurz Soli, sollte helfen, die ostdeutschen Länder nach der Wende wieder aufzubauen. Mittlerweile geht es der ehemaligen DDR besser. Nun soll mit dem Geld auch ärmeren Gebieten in Westdeutschland geholfen werden.

Stuttgart - Solidarität ist ein altmodisches, aber schönes Wort. Es soll heißen, dass die Starken für die Schwachen eintreten. So ist es auch mit dem Solidaritätszuschlag, dessen Kurzname noch netter klingt: Soli.

 

Jeder, der in Deutschland Geld verdient, muss hier Steuern zahlen. Der Soli ist eine besonders wichtige Steuerart. Eingeführt wurde er schon vor 23 Jahren. Kurz davor waren die Bundesrepublik und die DDR zu einem neuen Deutschland zusammengewachsen. Weil die Städte und Straßen, die Industriebetriebe und vieles andere in der DDR so kaputt waren, benötigte der Staat plötzlich ganz viel Geld, um all dies neu aufzubauen. Also erfanden die Politiker den Solidaritätszuschlag, auch weil eine lästige Steuer mit diesem Namen nicht so weh tut.

Das ist in etwa so, als wenn einige Freunde nicht an schönen Unternehmungen teilnehmen können, weil sie diese nicht bezahlen können. Dann könnte der Rest ein paar Euro zusammenlegen und sich eine Zeit lang solidarisch mit ihnen zeigen.

Allerdings sind die ostdeutschen Länder heute großteils gut in Schuss. Daher finden die Politiker, dass der Soli einen neuen Zweck bekommen müsste. Eine Idee lautet: Künftig sollen mit den vielen Milliarden Euro auch Gebiete in Westdeutschland unterstützt werden, in denen es heute stellenweise so schlimm aussieht wie einst in der DDR. Warum schafft man den Soli nicht einfach ab, fragst Du Dich vielleicht. Dazu wird es kaum kommen. Auch künftig werden schwache Regionen die Solidarität aller Bürger benötigen.