Einem Fotografen in England ist ein lustiger Schnappschuss gelungen: Auf dem Foto sieht man einen Specht, der ein Wiesel auf seinem Rücken trägt. Wie kam es wohl zu dieser ungewöhnlichen Kombination?

Stuttgart - Du hast bestimmt schon einen Specht klopfen hören. Aber Spechte können auch ganz andere, irgendwie schrille Töne von sich geben, wenn sie in Not sind – etwa weil sie von einem Raubvogel verfolgt oder von einem Wiesel angegriffen werden. Ein solches „Geschrei“ hat jetzt ein Mann namens Martin Le-May gehört, als er mit seiner Frau in London in einem Park spazieren gegangen ist. Als er sich nach dem Schreihals umsah, entdeckte er einen Specht, der mühsam davonflatterte. Kein Wunder: der Vogel trug nämlich ein Wiesel auf dem Rücken.

 

Das kleine Raubtier hatte offensichtlich den Specht überfallen, als dieser auf dem Boden nach Nahrung suchte. Beides ist nicht ungewöhnlich: Spechte fressen nämlich unheimlich gerne Ameisen, und die finden sie am Boden. Aber dort jagen auch Wiesel – und zwar oft Tiere, die viel größer als sie selbst sind, Kaninchen zum Beispiel. Wenn ihnen dabei ein Specht in die Quere kommt, können sie auch diesen angreifen. Der Vogel hat dann sein Heil in der Flucht gesucht. Weil das Wiesel aber seine Beute nicht loslassen wollte, ist es huckepack durch die Luft geflogen. Wie man sieht, geht das ganz gut, weil das Wiesel recht leicht ist und der Specht ziemlich kräftig.

Lange fliegen konnte der Specht mit seiner Last nicht. Trotzdem ist die Geschichte für den Specht gut ausgegangen. Nachdem er gelandet war, ist das Wiesel im Gras verschwunden, und der Vogel konnte entkommen, berichtet der Fotograf Martin Le-May.