Die schrecklichen Zerstörungen in Nepal durch das jüngste Erdbeben sind eine Folge der Bewegung der Erdplatten. Wie eine Eisscholle bewegt sich die Platte, auf der Indien liegt, unter die, auf der Europa und Asien liegen. Dabei bebt es im Himalaja immer wieder.

Stuttgart - Die Menschen in Nepal haben ein schreckliches Erdbeben erlebt. Viele Menschen sind tot, ganze Städte sind kaputt. Und es wird noch wochenlang Nachbeben geben, auch starke. Du hast wahrscheinlich in Deutschland noch nie ein Erdbeben erlebt, denn bei uns bebt die Erde nur sehr selten und kaum je so stark. Wenn man mittendrin ist in so einem Beben, dann reißt es einem regelrecht den Boden unter den Füßen weg. Ein Journalist in Nepal hat das jetzt so beschrieben: „Die Erde wankte, als ob man bei schwerem Seegang auf einem Boot ist.“ Wie passiert so etwas? Die Erdoberfläche besteht aus kilometerdicken Platten, die über die Erdkugel schwimmen wie Eisschollen auf dem Wasser. Manchmal stoßen sie gegeneinander, dann schiebt sich eine Platte unter die andere. Die eine hebt sich, die andere senkt sich – und das mit einem kräftigen Ruck. Stell Dir einen Tisch vor, der ausziehbar ist. Bevor Du ihn zusammenschiebst, wirst Du ihn vorsichtshalber abräumen. Und wenn eine Tischdecke darauf liegt, bekommt diese beim Zusammenschieben Falten. Das gibt ein Tischdeckengebirge. Genau das ist in Nepal passiert. Europa und Asien liegen auf einer Platte, Indien auf einer anderen. Die indische Platte schiebt sich vier Zentimeter pro Jahr nach Norden, unter die eurasische. Dadurch hat sich in der Vergangenheit das Himalaja-Gebirge aufgetürmt wie die Tischdecke. Die Platten verhaken sich und reißen sich los. Der Ruck hat dann furchtbare Zerstörungen zur Folge.