Aus einem Himmelskörper steigen offenbar riesige Wasserfontänen empor. Die sollen nun näher erkundet werden.

Stuttgart - Klar, Europa kennst Du: Das ist der Kontinent, zu dem auch Deutschland zählt. Aber es gibt noch ein anderes Europa – oder besser gesagt einen Europa: Das ist einer der 67 Monde, die um den riesigen Planeten Jupiter kreisen. Dieser Europa gibt den Astronomen – also den Wissenschaftlern, die das Weltall und die Sterne erforschen – seit vielen Jahren Rätsel auf. Dies ist nämlich ein ganz ungewöhnlicher Mond, weil er offensichtlich unter seiner eisigen Oberfläche Wasser beherbergt. Astronomen haben bereits eine ganze Reihe von Hinweisen auf ein mögliches salzwasserhaltiges Meer unter der Europa-Oberfläche.

 

Nun hat ein im Weltall stationiertesRiesenfernrohr – das Weltraumteleskop Hubble – ein mögliches Wolkengebilde über dem Mond Europa näher erkundet. Dabei handelt es sich offensichtlich um heißen Wasserdampf. Den schleudern, so scheint es, riesige Springquellen von der Europa-Oberfläche bis zu 200 Kilometer weit ins All. Solche Quellen heißen auch Geysire – und zwar nach einer Quelle auf Island, die diesen Namen trägt und die regelmäßig heißes Wasser in einer Fontäne in die Luft spritzt.

Absolut sicher ist es allerdings noch nicht, dass es sich bei den von Hubble erkundeten wolkenartigen Gebilden tatsächlich um Wasserdampf handelt. Aber auch andere Raumsonden haben vergleichbare Erscheinungen beobachtet: 2012 wurden bereits am Südpol von Europa riesige Dampf-Fontänen gesichtet. Und im Jahr 2005 war auf einem ganz anderen Mond – er heißt Enceladus und umkreist den Planeten Saturn – ähnliche Fontänen registriert. Für die Himmelsforscher sind diese Entdeckungen unheimlich spannend – schließlich gilt flüssiges Wasser als Grundvoraussetzung dafür, dass sich auf einem Himmelskörper Leben entwickeln kann. Wer weiß, vielleicht gibt es unter der eisigen Oberfläche dieser Monde tatsächlich irgendeine Form von Leben. Deshalb sollen in den kommenden Jahren die geheimnisvollen Fontänen näher erforscht werden.