Warum es für Marco Reus so bitter ist, dass er in Frankreich fehlen wird. Wegen einer Verletzung konnte er auch schon nicht bei der WM in Brasilien mit dabei sein.

Stuttgart - Am 10. Juni, also in wenigen Tagen, ist es wieder so weit, dass ein großes Fußballturnier beginnt, auf das sich alle Fans und alle Spieler schon lange freuen – die Europameisterschaft in Frankreich. Da will natürlich jeder unbedingt dabei sein, so ähnlich wie in der Schule, wenn deine Klasse im Fußball vielleicht gegen deine Parallelklasse antritt. Wer da das entscheidende Tor schießt, ist stolz und wird von seinen Kameraden und wahrscheinlich auch von eurem Sportlehrer gefeiert.

 

So ist das dann auch bei der deutschen Nationalmannschaft, die sich gerade in der Schweiz auf die EM vorbereitet. Der Sportlehrer dieser Gruppe ist der Bundestrainer Joachim Löw. Um besser üben zu können, hat er vier Spieler mehr mitgenommen, als er laut Regel dann am Ende für die Europameisterschaft nominieren darf. Jetzt musste er sich entscheiden, wer die vier Spieler sind, die leider nicht mehr mit nach Frankreich fahren dürfen. Man kann sich vorstellen, wie enttäuscht sie sind – das wäre in deiner Klasse nicht anders, wenn euer Sportlehrer zu vier Schülern sagen würde, dass sie für das Spiel gegen die Parallelklasse doch nicht gebraucht werden.

Besonders bitter ist das für einen, der fest davon ausgegangen ist, zur Mannschaft zu gehören. In eurer Klasse wäre das vielleicht einer, der dazu noch in einem Verein spielt – und bei der Nationalmannschaft ist es Marco Reus. Er ist angesehen bei seinen Kameraden und stand zuletzt immer auf dem Platz, aber wenn nun der Höhepunkt in Frankreich ansteht, wird er fehlen – und das war auch schon vor zwei Jahren in Brasilien so, als das deutsche Team ohne ihn Weltmeister geworden ist. Damals war Reus verletzt – genauso wie heute wieder.

Es gibt eben Pechvögel, denen immer im falschen Augenblick etwas dazwischenkommt, für das sie gar nichts können. Das passiert überall, in deiner Schule und bei der Nationalelf. In diesen Fällen bleibt nichts anderes übrig als auf eine neue Chance zu warten – sei es das nächste Klassenspiel oder sei es für Reus die Weltmeisterschaft in zwei Jahren.