Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat seine Landsleute aufgerufen, am Sonntag abzustimmen. Sie können Ja oder Nein ankreuzen, aber es ist nicht ganz klar, was Ja und Nein in diesem Fall bedeuten.

Stuttgart - Am Sonntag werden die Menschen in Griechenland bei einer Volksabstimmung darüber entscheiden, ob – ja, über was eigentlich? Das ist nämlich gar nicht so einfach zu beantworten.

 

Auf dem Stimmzettel, auf dem ein Ja (das heißt auf griechisch Nai) oder ein Nein angekreuzt werden soll, steht eine sehr komplizierte Frage, die zu allem Überfluss auch noch sehr kompliziert formuliert ist, zum Teil auf Englisch, obwohl das gar nicht alle Griechen verstehen. Die Wähler sollen dabei Ja oder Nein zu einem Plan sagen, den es schon gar nicht mehr gibt. Deswegen machen die Politiker in ganz Europa Werbung für die Ansicht, die sie für richtig halten – und erzählen den Menschen in ihren Werbesprüchen, was sich wirklich hinter der komplizierten Frage verbirgt. Dabei sind sie nicht immer so ganz ehrlich.

Im Kern ist es so: Griechenland hat kein Geld mehr. Europa hat den Griechen bisher viel Geld geliehen. Nun will Europa nur weiter Geld leihen, wenn die Griechen ganz doll sparen. Der griechische Premier Alexis Tsipras – das ist der, der immer ohne Krawatte herumläuft und meistens freundlich grinst – will aber nicht mehr sparen. Geld würde er schon trotzdem nehmen. Herr Tsipras sagt nun, die Griechen sollen mit Nein stimmen. Nein zum weiter Sparen. Seine Gegner sagen aber, ein Nein bedeute ein Nein zum Euro, aber das wollen die meisten Griechen nicht. Daraus siehst Du: egal wie die Abstimmung ausgeht, die Diskussionen um Griechenland werden sicher weitergehen.