Spinnfäden faszinieren Wissenschaftler seit jeher. Jetzt wollen sie die Spinnseide mit einem neuen Verfahren noch stabiler machen. Die Spinnen werden mit verschiedenen Materialien besprüht – und diese gelangen tatsächlich in die Spinnfäden.

Stuttgart - Was so dünne von Spinnen produzierte Fäden alles aushalten, das kann man sich manchmal gar nicht richtig vorstellen. Seide von Spinnen ist ein tolles Material. Schon lange wird versucht, sie auch künstlich herzustellen. Doch an die Natur kommt man nicht so schnell heran. Übrigens sind Spinnen nicht die einzigen Tiere, die so faszinierende Seide mit ihren Drüsen herstellen können. Aber Spinnseide ist ganz besonders stabil.

 

Spinnfäden sind mit allen ihren Eigenschaften im Grunde unerreicht, wenn man alle biologischen und auch die allermeisten technischen Materialien vergleicht – in Bezug auf die Festigkeit, Dehnbarkeit und Zähigkeit. Gleichzeitig ist das Material auch extrem leicht. Klar, dass sich dafür schon immer auch Forscher interessiert haben. Auf der einen Seite wollen sie gerne genau wissen, wie die Seide hergestellt wird, und dabei lernen, wie man sie künstlich produzieren kann. Darin ist die Wissenschaft schon ganz gut. Aber jetzt hatten ein paar Tüftler die Idee, die Seidenfäden noch stabiler zu machen, als sie von Natur aus sind.

Das ist den Forschern sogar gelungen. An einer Uni im italienischen Ort Trient, haben die Wissenschaftler Spinnen mit Wasser und verschiedenen Zusatzstoffen eingesprüht. Danach haben manche Spinnen dann Seide produziert, die noch mal sehr viel fester und stabiler war als sonst. Das ist natürlich spannend. Denn die Spinnen haben das Material, mit dem sie eingesprüht worden sind, direkt in die Seide mit hineinverarbeitet.