Die Polarstern ist tief in das Meer um den Südpol vorgedrungen.

Stuttgart - Sechs Monate lang war der Forschungseisbrecher Polarstern im Südpolgebiet unterwegs – jetzt ist er wieder in seinen Heimathafen Bremerhaven zurückgekehrt. Dort werden nun die nach einer so langen und strapaziösen Reise notwendigen Wartungsarbeiten durchgeführt, bevor das Schiff zur nächsten Reise aufbricht, dieses Mal in das Nordpolgebiet.

 

Die Polarstern ist einer der besten Forschungseisbrecher der Welt. Das Schiff kann mit seinen vier Maschinen, die zusammen fast 20 000 PS haben, mühelos eine Eisdicke von bis zu 1,5 Metern durchpflügen. Wenn sich Eisschollen noch dicker aufeinander türmen und sich zu mehrere Meter dickem Packeis zusammengeschoben haben, dann ist es allerdings nicht mehr so einfach. In einem solchen Fall fährt der Kapitän mit voller Kraft auf das Eis zu und rammt es, bis der Eisbrecher zum Stillstand kommt. Anschließend wird zurückgefahren, um Anlauf zu holen und das Packeis erneut zu rammen. Das wird so lange wiederholt, bis das Schiff eine Bresche durch den Packeisberg geschlagen hat. Im Innern des Schiffs bekommt man davon außer kleineren Stößen nicht viel mit. Man fühlt sich in dem Eisbrecher einfach sicher, und selbst bei minus 50 Grad Außentemperatur ist es noch richtig gemütlich.

Die Polarstern wurde 1982 gebaut, damit Forscher aus Deutschland und anderen Ländern der Welt im Nord- und Südpolgebiet forschen können. Außerdem versorgt das Schiff die deutsche Forschungsstation in der Antarktis, also dem Südpolgebiet. Während der jüngsten Reise sei der Eisbrecher so weit ins Südpolarmeer vorgedrungen, wie es nur wenigen Forschungsschiffen weltweit gelinge, berichtete jetzt das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, das die Polarstern betreut. Das Gebiet in dem das Schiff jetzt unterwegs war – es heißt Filchner-Graben – ist für die Meereskundler und Biologen deshalb so spannend, weil sich hier kaltes, vom antarktischen Eisrand kommendes Wasser auf relativ warmes Tiefenwasser trifft. Dies sorgt unter anderem dafür, dass sauerstoffreiches Wasser bis tief in den Ozean gelangt.