Nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen besteht die Gefahr, dass der kalifornische Oroville-Stausee ausläuft. In den nächsten Tagen könnte sich die Situation sogar noch verschärfen.

Stuttgart - Kalifornien ist ein Bundesstaat der USA, der am Pazifik liegt, also an der Westküste dieses riesigen Landes. In Amerika trägt er den Zusatznamen Sonnenschein-Staat, weil dort die meiste Zeit des Jahres die Sonne scheint. Nur im Winter regnet es gelegentlich. In den vergangenen Jahren aber hat es kaum geregnet, so dass die Menschen dort von einer großen Dürre geplagt wurden. Doch das ist nun vorbei: In den vergangenen Wochen und Monaten hat es an vielen Stellen Kaliforniens so viel geregnet wie schon seit Jahren nicht mehr.

 

Das hat vielerorts zu großen Problemen geführt. Am schwierigsten ist die Lage derzeit in einem Tal, das unterhalb eines Staudamms liegt. Der heißt Oroville-Damm, weil er in der Nähe der Stadt Oroville im Nordwesten Kaliforniens liegt. Mit 235 Meter Höhe ist er der höchste Staudamm in den USA. Hinter diesem 1968 fertiggestellten Damm staut sich ein großer See – und der ist nach den heftigen Regenfällen in der letzten Zeit randvoll.

Deshalb haben die Betreiber des Dammes das Wasser des Sees über einen sogenannten Hochwasserentlastungskanal am Staudamm vorbei in das darunter liegende Tal geleitet. Dummerweise hat sich dabei in diesem Betonkanal ein großes Loch gebildet hat. Wenn noch mehr Wasser über diese Stelle fließt, dann reißt es immer mehr Beton und die darunter liegende Erde mit. Dadurch aber wird die ganze Rinne instabil.

Schlimmstenfalls könnte so viel Erde weggeschwemmt werden, dass auch der Staudamm selbst und das Gebiet in der Nähe des sogenannten Notüberlauf am Rand des Dammes in Gefahr geraten. Der Notüberlauf ist als zweite Sicherheit gedacht, wenn der Seespiegel so hoch steigt, dass Wasser abgelassen werden muss, um einen Dammbruch zu verhindern. Über den Notüberlauf ist seit dem Bau des Dammes aber noch nie Wasser abgelaufen. Erst jetzt wurde er zeitweise genutzt, um die beschädigte Entlastungsrinne zu schonen und notdürftig reparieren zu können. Dadurch ist die Lage nun nicht mehr ganz so bedrohlich. Vorbei ist die Gefahr aber noch nicht, weil es wieder heftig regnen soll.