Auf der Galapagos-Insel Isabella sorgt man sich um weltweit einmalige Reptilien. Neue Methoden sollen helfen, den bedrohten rosa Leguan zu erhalten.

Stuttgart - Rosarote Tiere gibt es nicht allzu viele: Schweine zum Beispiel oder auch Flamingos – und natürlich den rosaroten Panther, diesen allerdings nur im Zeichentrickfilm. Und dann ist da noch der pinkfarbige Leguan, der erst im Jahr 1986 auf der Galapagos-Insel Isabela entdeckt wurde. Die Inseln westlich von Südamerika gehören zu dem Land Ecuador. Sie sind deshalb so bekannt, weil dort eine weltweit einzigartige Tiergemeinschaft lebt. Und weil im Jahr 1835 der britische Wissenschaftler Charles Darwin dort wichtige Beobachtungen gemacht hat, die dann die Grundlage zu seiner berühmten Evolutionstheorie bildeten. Die rosa Leguane entgingen allerdings damals seinem Forscherblick.

 

Nachdem die pinkfarbene Leguanvariante entdeckt worden war, haben die Biologen dieses merkwürdige Tier intensiver erforscht. Dabei haben sie festgestellt, dass es sich nicht nur um eine Farbspielerei einer ansonsten „normalfarbenen“ Leguanart handelt, sondern um eine eigene Art. Die haben sie Conolophus marthae getauft. Weltweit gibt es nur etwa 200 Tiere dieser Art. Und die sollen nun noch genauer erforscht werden. Wissenschaftler aus Ecuador untersuchen dazu die Ernährungsgewohnheiten, die Fortpflanzung und Krankheiten dieser Leguane. Außerdem beschäftigen sie sich mit der Frage, wie sich alle rosa Leguane dieser Insel – Biologen nennen das eine Population – entwickeln werden.

Ihr langfristiges Ziel ist dabei ein Zuchtprogramm für diese Art, die wegen ihrer Seltenheit als „extrem vom Aussterben bedroht“ eingestuft ist. Dazu werden den Leguanen kleine Sender auf den Rücken geschnallt. So lässt sich erforschen, wie sich die Tiere ernähren, wo genau sie sich fortpflanzen und in welchen Gebieten sie sich bevorzugt aufhalten. Eine gute Nachricht gibt es bereits: Eine jetzt abgeschlossene Untersuchung von 55 Tieren ergab Ende Juni, dass die rosa Leguane gesund sind. Warum diese Tiere aber eine so ausgefallene Färbung haben, wissen die Forscher noch nicht genau.