Eine neu entdeckte Minikrabbe trägt den Namen Harryplax servus.

Stuttgart - Putzig klein ist Harryplax servus: Das ist eine Minikrabbe, die nicht einmal einen Zentimeter misst, aber auffallend lange, schlanke Beine und große Antennen hat. Sie lebt in den Korallenriffen vor der Küste Guams. Das ist eine Insel im Westpazifik. Das alleine hätte allerdings kaum für eine Meldung gesorgt, die in diesen Tagen rund um die Welt gegangen ist: Bei der Namensgebung des Tierchens stand nämlich die Romanfigur Harry Potter und seine Welt Pate. Die beiden Wissenschaftler, die sich das Tierchen genauer angesehen haben, stellten nämlich fest, dass es sich um einen bisher unbekannte Art handelt – und daher durften sie ihm auch einen Namen geben.

 

Sie haben sich für eine Kombination entschieden: Der „Vorname“ Harryplax basiert auf dem Namen der berühmten Figur aus den Romanen der britischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling, der „Nachname“ kommt von Professor Severus Snape, der Harry auf der Zauberschule unterrichtete. Na gut, der Vorname hat auch noch eine andere Wurzel: Eigentlich wurde die Minikrabbe von dem Meeresforscher Harry Conley, einem ehemaligen Marinesoldaten, entdeckt. Das war aber schon rund 20 Jahren – und der inzwischen verstorbene Harry Conley hatte auch nicht geahnt, dass es sich um eine völlig neue Krabbenart gehandelt hat. Er die beiden Tierchen, die er bei seinen Tauchgängen vor Guam aus dem Meergeholt hat, in seiner Sammlung aufbewahrt. Und dort haben sie nun die beiden Wissenschaftler als neue Art und Gattung erkannt.

In der Biologie haben Tiere und Pflanzen nämlich immer mindestens zwei Namen – auch der Mensch: Der heißt Homo sapiens, also der weise, kluge Mensch. Homo ist der Gattungsname, den man groß schreibt, sapiens (klein geschrieben) der Artname. Zu einer Gattung gehören oft mehrere Arten, beim Pferd zum Beispiel neben dem Wildpferd Equus ferus auch der Hausesel Equus asinus oder das Steppenzebra Equus quagga. Das Hauspferd hat als Unterart noch einen zusätzlichen Namen: Equus ferus caballus.