Wissenschaftler haben 13 000 Tiere in bayerischen Höhlen gefunden. Das unterstreicht die Bedeutung dieser Lebensräume für den Schutz seltener Arten.

Stuttgart - Spielst Du gerne in Höhlen? Im Dunklen ist vieles spannender. Und man kann sich gut verstecken. Das haben sich wohl auch einige Tiere gedacht, die bayerische Forscher nun in Höhlen entdeckt haben. Die Wissenschaftler waren selbst ganz überrascht, was alles im Dunklen kreucht und fleucht: 13 000 Tiere von fast 200 verschiedenen Arten haben die Experten in nur sieben bayerischen Höhlen entdeckt. Sie haben dafür ein Jahr lang in den bayerischen Alpen nach Tieren gesucht und nun stolz ihre Ergebnisse vorgestellt. Manche der Tiere wurden gar zum allerersten Mal in Deutschland gesehen. Niemand wusste bislang, dass sie überhaupt hierzulande existieren. Andere wurden seit 50 Jahren nicht mehr bei uns gesichtet, beispielsweise ein drolliges Tierchen namens Höhlen-Pseudoskorpion.

 

Vielleicht hast Du beim Spielen in einer Höhle sogar schon mal das ein oder andere Tier getroffen. Manche wehren sich mit erstaunlich lautem Fauchen oder zeigen ihre kleinen Zähne. Sie verteidigen ihre Höhlen, weil sie ein wichtiger Lebensraum für sie sind. Die Experten haben deshalb auch betont, wie wichtig es ist, solche Höhlen zu erhalten. Sie zeigen ihre Ergebnisse in einer Wanderausstellung, damit auch andere Menschen darüber stauen können.

Bei der Eröffnung der Ausstellung hat die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf gesagt, dass der Erhalt natürlicher Lebensräume eine „Schlüsselaufgabe“ für den Naturschutz sei – also eine besonders wichtige Aufgabe. Die Höhlen im Alpenraum seien „biologische Juwelen und Archive längst vergangener Zeiten“, sagte die Ministerin. Ein Archiv ist ein Raum, in dem Dinge ablegt werden, bis sie irgendwann jemand wieder herausholt. Auch auf der Schwäbischen Alb gibt es natürliche „Archive“ aus früheren Zeiten. Hast Du schon mal eine Versteinerung gefunden? Daran kannst Du erkennen, welche Tiere dort vor langer, langer Zeit gelebt haben, als sich dort noch ein Meer befand. Noch spannender ist es natürlich, lebende Tiere zu beobachten. Einige von ihnen ziehen sich nun wieder in Höhlen zurück, um geschützt vor der Kälte zu überwintern.