Impfen schützt uns vor vielen schlimmen Krankheiten. Aber der Impfstoff ist teuer. Deshalb sammeln die reichen Länder Geld, um den ärmeren Ländern Impfstoff zukommen zu lassen. So können viele Leben gerettet werden.

Stuttgart - Stell Dir einmal vor, der Erreger von Keuchhusten befällt zwei Kinder. Eines ist gegen die Krankheit geimpft, das andere nicht. Was passiert dann? Weil das körpereigene Abwehrsystem gegen Krankheiten, das sogenannte Immunsystem, bei dem geimpften Kind den Erreger bereits kennt, kann es ihn so erfolgreich bekämpfen, dass dieses Kind keinen Keuchhusten bekommt. Bei einem nicht geimpften Kind kann sich der Erreger dagegen frei entfalten, und so bekommt es Keuchhusten. Der kann relativ harmlos, aber auch schwer verlaufen – auf jeden Fall ist er unangenehm. Und bei Säuglingen kann er sogar lebensbedrohlich werden.

 

In Deutschland sind 95 von 100 Kinder, die in die erste Grundschulklasse kommen, gegen Keuchhusten und andere Krankheiten geimpft, die schwer oder gar lebensbedrohlich verlaufen können. Doch das ist keineswegs überall in der Welt so. Man schätzt, dass jedes Jahr weltweit rund 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten sterben, die durch Impfen hätten verhindert werden können. Das aber kostet viel Geld – und das haben viele arme Länder nicht. Deswegen will ein internationales Bündnis namens Gavi bis zum Jahr 2020 insgesamt 300 Millionen Kinder in Entwicklungsländern gegen Keuchhusten, Lungenentzündung, Masern und andere gefährliche Krankheiten impfen. Das wird unheimlich viel Geld kosten. Weil es aber so wichtig ist, Kinder zu impfen, wollen viele reiche Länder Geld geben, darunter auch Deutschland.