Säuglinge machen bei Experimenten mit, beispielsweise an der Universität Heidelberg.

Stuttgart - So ein Baby kann doch noch gar nichts, außer schreien, essen und in die Windeln machen. Das könnte man meinen, wenn man in einen Kinderwagen schaut. Doch das stimmt nicht. Babys kommen mit einem enormen Wissen zur Welt, und in ihrer ersten Lebenszeit vermehren sie dieses zuverlässig und stetig. Das kann man im Labor untersuchen, etwa an der Uni Heidelberg. Dort erforscht die Entwicklungspsychologin Sabina Pauen die kleinen Forschergeister in Windeln, wie sie das auch bei der Leser-Uni erklärt hat.

 

Forscher haben herausgefunden, dass so ein Säugling über ein erstaunliches physikalisches Wissen verfügt: Bereits mit zwei Monaten erwartet ein solcher Zwerg, dass ein fester, schwerer Gegenstand nach unten fällt und nicht in die Luft steigt. Außerdem lernen Babys sehr schnell, dass Wasser flüssig ist und durch die Löcher in einem Eimer fließen kann. Holzklötzchen würden sie diese Eigenschaft nicht zuordnen. Will man dem Nachwuchs das Gegenteil weismachen, reagiert er irritiert. Man kann diese Reaktionen in einem Labor messen, indem man etwa mit einem Spezialgerät aufzeichnet, was im Gehirn vorgeht. Auch Herzschlag und Blickkontakt werden registriert. Nun will man auch wissen, woher das Wissen kommt: ist es angeboren oder gelernt?