An diesem Dienstag sprechen die Chefs von mehr als 100 Ländern über die Erderwärmung – wieder einmal. Warum fällt es den Politikern so schwer, etwas gegen den Klimawandel zu tun?

Stuttgart - Stell Dir einmal vor, Ihr könntet in Eurer Schulklasse über die Hausaufgaben abstimmen. Und nur wenn alle dafür sind, müsst Ihr sie machen. Bei der Abstimmung wäre bestimmt immer einer Deiner Mitschüler dagegen, weil sie oder er am Nachmittag schon etwas anderes vorhat, und so würden die Hausaufgaben wahrscheinlich jeden Tag ausfallen. So ähnlich geht das bei den Vereinten Nationen, wenn sie über das Klima reden: Dann müssen die Chefs von 194 Ländern der Welt zustimmen, damit etwas geschieht. Aber meistens hat irgendein Land etwas gegen den Vorschlag – und dann muss der Vorschlag geändert werden.

 

Das Komische ist, dass sich eigentlich alle einig sind: Wenn die Menschen in aller Welt weiterhin so viele Abgase produzieren, werden die Temperaturen steigen. Damit steigt auch das Risiko dafür, dass das Wetter verrückt spielt und es in Zukunft mehr Dürren und Überschwemmungen gibt. Das möchten alle verhindern. Deshalb müssen alle gemeinsam dafür sorgen, dass Autos, Schiffe, Flugzeuge, Heizungen, Kraftwerke und Fabriken weniger Abgase in die Luft blasen.

Die große Frage, über die sich die 194 Staatschefs streiten, ist aber, wer dafür verantwortlich ist. Die ärmeren Länder finden zum Beispiel, dass die reicheren Länder mehr tun sollten, weil sie mehr Geld haben. Und die reichen Länder, zu denen auch Deutschland zählt, geben sich zwar Mühe – aber insgesamt reicht es noch nicht. Im vergangenen Jahr wurden so viele Abgase produziert wie noch nie.