In Haufen aus Laub, Reisig und totem Holz können die Tiere wunderbar überwintern.

Stuttgart - Haben Deine Eltern oder Deine Großeltern einen Garten? Dann musstest Du ihnen in den vergangenen Tagen vielleicht schon dabei helfen, die vielen bunten Blätter zusammenzurechen, die jetzt im Herbst von den Bäumen fallen. Dabei ist es sinnvoll, nicht alle Blätter zu entsorgen: Igel können in Haufen aus Laub, Reisig und totem Holz wunderbar überwintern. Einen Laubhaufen am Gartenrand kann man also stehenlassen.

 

„Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf“, erklärt Stefan Bosch vom Naturschutzbund (Nabu). „Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder eben in Reisighaufen.“ Wer möchte, könne auch ein Igelhäuschen im Garten aufstellen, sagt Stefan Bosch.

Spätestens Mitte November schlafen die meisten Igel in ihren Winterverstecken. Erst im März oder April – wenn es wieder wärmer wird – werden die Tiere wieder aktiv. Hin und wieder wachen sie zwar auf, doch in der Regel verlassen sie ihren Unterschlupf nur sehr selten. Deshalb ist es wichtig, dass man die Laubhaufen während der Wintermonate nicht mehr bewegt. Ein schlafender Igel bemerkt vielleicht nicht, dass sein Zuhause gerade zerstört wird, und bleibt einfach liegen. In den Laubhaufen können aber auch andere Tiere überwintern, zum Beispiel Eidechsen, Spinnen, Würmer, Käfer, Molche und Regenwürmer, erläutert der Deutsche Tierschutzbund.

Wenn Du im späten Herbst oder im Winter noch einen Igel sehen solltest, solltest Du ihn am besten draußen in der Natur lassen. Nur wenn er auffallend krank und schwach aussieht, solltest Du ihn Deinen Eltern oder Großeltern zeigen. Braucht der Igel Hilfe, könnt Ihr ihn zu einer Igelstation oder zum Tierarzt bringen. Wer einen Igel anschließend bei sich zu Hause überwintern lässt, sollte ihn mit Katzentrockenfutter füttern, sagt Nabu-Experte Stefan Bosch: „Auf keinen Fall sollte er Speisereste oder Dosenfutter bekommen.“ Hundefutter sei nicht für Igel geeignet. Wichtig sei zudem, dass das Tier keine Milch bekommt: Igel vertragen den Milchzucker nicht, sie bekommen davon Durchfall.