Die Ozeane bergen noch viele Rätsel. Roboter sollen helfen, sie zu lösen. Sie machen es einfacher und billiger, auch in große Wassertiefen vorzudringen.

Stuttgart - Nicht nur im Weltraum gibt es noch viel zu entdecken, sondern auch in der Tiefsee. Dort leben zum Beispiel Tiere, die Du garantiert noch nie gesehen hast. Sie halten den extremen Wasserdruck problemlos aus, der jedes Landlebewesen augenblicklich zerquetschen würde. Menschen können in solche Tiefen nur mithilfe von extrem stabilen U-Booten vordringen. Einfacher und billiger geht das mit ferngesteuerten Tauchrobotern, die ihre Bilder an die Oberfläche senden. „Mit ihnen helfen wir, den Meeresgrund auch für Menschen Wirklichkeit werden zu lassen, die niemals ans Meer kommen werden“, sagt die Wissenschaftlerin Wendy Schmidt. Ingenieure arbeiten auch schon an lernfähigen Tauchrobotern, die den Meeresgrund über Monate hinweg abfahren und kartieren sollen – ähnlich wie selbstgesteuerte Rasenmäher.

 

Bereits jetzt haben Tauchroboter viele interessante Dinge herausgefunden. Mit ihrer Hilfe hat ein US-Team das Wrack des untergegangenen Luxusdampfers Titanic entdeckt. Dieselben Forscher haben jetzt vor der US-Küste rund 500 Methanquellen gefunden. Methan entsteht, wenn Bakterien Rückstände von Pflanzen und Tieren unter Luftabschluss zersetzen. Es ist der Hauptbestandteil von Erdgas und damit eine wichtige Energiequelle. Allerdings ist es schwierig, in den Tiefen des Ozeans an das Methan heranzukommen. Zudem trägt es stark zum Klimawandel bei. Manche Forscher warnen auch davor, die Rohstoffe der Tiefsee auszubeuten.

Denn das könnte nicht nur der Umwelt, sondern auch der bizarren Tierwelt schaden, die sich dort unten in absoluter Dunkelheit entwickelt hat. So entdeckten US-Forscher in den Tiefen des Marianengrabens tanzende, purpurfarbene Seegurken und knallrosa Schlammwürmer. Der Marianengraben liegt im westlichen Pazifik und ist mit bis zu 11 000 Metern die tiefste Stelle im Meer. Darin könnte man problemlos den höchsten Berg der Welt verstecken, den Mount Everest. Der ist „nur“ 8848 Meter hoch.