In jüngster Zeit wurde in Indien eine ganze Reihe winzig kleiner Amphibien gefunden. Gleich sieben neue Arten dieser sogenannten Nachtfrösche haben Wissenschaftler der Universität Delhi entdeckt.

Stuttgart - Mit viel Glück kannst Du im späten Frühjahr oder zeitigen Sommer in der Nähe eines Tümpels ganz viele winzig kleine Kröten oder Frösche sehen. Dann haben sich die Larven dieser Amphibien, die Kaulquappen, so weit entwickelt, dass sie nicht mehr im Wasser leben wollen, sondern an Land gehen. Und weil es so viele sind, muss man aufpassen, dass man keinen dieser Winzlinge zertritt. Diese Minitierchen sind wirklich putzig: Sie passen locker auf eine Münze oder den Daumennagel eines Erwachsenen.

 

Solche winzig kleinen Frösche wurden nun in Indien gefunden – aber nicht als Jungtiere, sondern als ausgewachsene Amphibien. Gleich sieben neue Arten dieser sogenannten Nachtfrösche haben Wissenschaftler der Universität Delhi entdeckt, als sie genau hingesehen haben. Fündig wurden sie in den Westghats, einem Gebirge im Westen des Landes. Vier dieser Nachtfröschchen sind lediglich zwischen 12,2 und 15,4 Millimeter groß. Damit gehören sie zu den kleinsten Fröschen der Welt. Die Wissenschaftlerin Sonali Garg und ihre Kollegen sind auch ganz stolz, dass sie diese Amphibien gefunden haben. Sie glauben, dass diese Tiere bisher deshalb übersehen wurden, weil sie so klein sind und sich gut verstecken können. Man muss also schon gezielt nach ihnen suchen, weil sie am dunklen Waldboden leben. Dann aber stellt man fest, dass diese Frösche in der dortigen Gegend eigentlich weit verbreitet sind.

Bereits im Jahr 2002 und dann noch einmal von 2013 bis 2016 waren die Forscher in den indischen Wäldern bei Tag und Nacht unterwegs. Dabei haben sie vor allem gelauscht, ob sie männliche Frösche rufen hören: Das ist nämlich die beste Art, Frösche zu entdecken – zum Beispiel auch den sehr seltenen Laubfrosch, den es hierzulande an manchen Stellen gibt. Anschließend haben genaue Studien des Körperbaus sowie Analysen der Erbsubstanz DNA gezeigt, dass es sich tatsächlich um neue Arten handelt.