Dank der Unterstützung eines Paten können Kinder in armen Ländern zur Schule gehen.

Stuttgart - Zweimal im Jahr erhält Lina Müller Post aus Afrika. In dem Umschlag steckt immer der gleiche Inhalt: eine selbst gebastelte Postkarte mit bunt gemustertem Batikstoff, die Kopie eines Zeugnisses, ein handgeschriebener Brief auf Französisch und seine Übersetzung. Geschrieben hat ihn Salamata Bandé, das Patenkind von Lina Müller. Salamata wohnt in Burkina Faso, einem Land in Westafrika. In der Hauptstadt Ouagadougou besucht sie die vierte Klasse.

 

Ihre Schule wird von dem gemeinnützigen Verein Wend-Zoodo aus Weil der Stadt unterstützt. Die jährlichen Schulgebühren bezahlt Lina Müller. Vor einigen Jahren hat die 30-Jährige aus Stuttgart die Patenschaft für Salamata übernommen.

Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland haben eine Patenschaft für ein Kind oder mehrere Kinder in ärmeren Ländern. Mit ihrer Spende wollen sie den Kindern ein besseres Leben ermöglichen. „Wer in der Schule Schreiben, Lesen und Rechnen lernen kann, hat später bessere Chancen, einen guten Beruf zu finden“, erklärt Lina Müller.

Auch die Schauspielerin Marie-Luise Marjan unterstützt zwei Patenkinder. In der Fernsehserie „Lindenstraße“ spielt sie die Figur Helga Beimer. Schon seit dem Jahr 1990 engagiert sich Marie-Luise Marjan über die Hilfsorganisation Plan International für Kinder in Ländern wie Indien, Sri Lanka oder Haiti, wo viele Menschen ihre Familien mit nur sehr wenig Geld ernähren müssen. Die beiden Patenkinder, die Marie-Luise Marjan aktuell unterstützt, sind Fabiola aus dem südamerikanischen Land Paraguay und Alexis aus dem Karibikstaat Haiti. Beide Mädchen hat sie schon besucht. „Es ist beglückend zu sehen, wie die Kinder sich entwickeln und wie sie erwachsen werden“, sagt sie. Eines ihrer früheren Patenkinder, Yen aus Vietnam, ist heute selbst Mutter eines Kindes. Sie hat Marie-Luise Marjan vor einiger Zeit ein Video geschickt – und ihr gezeigt, was sich seit ihrem Besuch in dem Dorf alles verändert hat.