An diesem Donnerstag stimmt Großbritannien darüber ab, ob es in der EU bleibt. Auch in Deutschland warten alle gespannt auf das Ergebnis.

Stuttgart - Wenn Du im Urlaub in ein anderes europäisches Land fährst, stehen fast nirgends mehr Grenzpolizisten, die nach dem Ausweis fragen. Möglich macht das die Reisefreiheit in der Europäischen Union – kurz EU. Darauf haben sich die Mitgliedstaaten im Schengener Abkommen geeinigt.

 

Die EU ist ein Bündnis von 28 Staaten, in denen zusammen mehr als 500 Millionen Menschen leben – mehr als in den USA, die 320 Millionen Einwohner haben. Die EU wurde nicht nur gegründet, damit man leichter reisen kann. Sie macht es für die Mitgliedsländer auch einfacher, Geschäfte miteinander zu machen. Wer früher Waren in andere europäische Länder liefern wollte, musste eine Gebühr zahlen, den sogenannten Zoll. Und 19 EU-Länder haben mit dem Euro auch eine gemeinsame Währung, die es überflüssig macht, Geld zu wechseln.

Die Geschichte der EU begann mit sechs Ländern, die 1957 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft gründeten. Wegen der Vorteile, die die EU bietet, sind ihr nach und nach weitere Länder beigetreten.

Doch jetzt könnte die EU erstmals wieder schrumpfen. Denn an diesem Donnerstag stimmen die Bewohner Großbritanniens darüber ab, ob das Land die EU verlässt. Das Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern der EU war bis zum Schluss offen. Die Briten waren noch nie große Freunde der EU. Das liegt wohl auch daran, dass sie auf einer Insel leben. Erst 1973 traten sie der EU bei, den Euro haben sie bis heute nicht eingeführt.

Die britischen EU-Gegner finden, dass die EU sich zu stark in ihre Angelegenheiten einmischt und dass ihr Land zu viel Geld an die EU überweist. Tatsächlich zahlt zum Beispiel Deutschland viel mehr. Davon profitieren ärmere EU-Länder. Sicher ist, dass bei einem Austritt der Briten viele Firmen auf der Insel ihre Waren nicht mehr so leicht in Europa verkaufen könnten. Aber auch für Deutschland würde es schwieriger, Autos und Maschinen an die Briten zu liefern. Deshalb hoffen auch bei uns viele, dass Großbritannien „Yes“ zur EU sagt.