Viele Kinder, die eine Behinderung haben, wollen eine ganz normale Schule besuchen. Das nennt man Inklusion. Die Kinder und Eltern sollen das selbst entscheiden dürfen. Jetzt müssen viele Schulen darauf vorbereitet werden.

Stuttgart - Nicht alle Kinder können gehen. Manche sehen nichts, andere können sich nicht gut konzentrieren. Bislang besuchen die meisten behinderten Kinder eine Sonderschule. Aber seit 2006 gibt es auf der ganzen Welt eine Vereinbarung, dass Menschen mit Behinderungen nicht ausgeschlossen werden dürfen. Das nennt man Inklusion, und das gilt auch für die Schule. Wenn behinderte Kinder nicht auf eine Sonderschule gehen möchten, können sie sich darauf berufen und eine normale Schule besuchen. Das klingt einfach, ist aber schwierig umzusetzen.

 

In Baden-Württemberg sollen die Sonderschulen nicht einfach aufgelöst werden. Denn viele Eltern möchten, dass ihre Kinder lieber dorthin gehen, weil die Schulen auf bestimmte Handicaps spezialisiert sind und die Klassen klein sind. Aber die Regelschulen müssen ebenfalls so eingerichtet werden, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder möglichst gut unterstützt werden. Das ist teuer, und man weiß auch gar nicht, wie viele Kinder auf eine Regelschule gehen wollen. Zurzeit streiten die Politiker mit den Bürgermeistern darüber, wer wie viel bezahlen muss.

Sie müssen sich bald einigen, denn im nächsten Jahr soll es ein Gesetz zur Inklusion geben, das garantiert, dass Kinder zwischen einer Regelschule und einer Sonderschule wählen können. Wahrscheinlich werden die Kinder sagen können, ich möchte zum Beispiel auf eine Realschule. Sie können sich aber nicht aussuchen, welche genau das sein soll.