In diesen Tagen wird auf den Fildern bei Stuttgart ein Kohl geerntet, den es in Deutschland nur hier gibt: der Spitzkohl, der auch Filderkraut genannt wird. Kenner schmecken den Unterschied zum normalen Weißkohl.

Stuttgart - Stuttgart - Bestimmt hast Du sie schon gesehen, die schön großen, hellgrünen Krautköpfe, die nach oben hin ganz spitz zulaufen. Das ist ein ganz besonderes Kraut, welches nur in einem einzigen Gebiet in Deutschland angebaut wird. Zwar gibt es in unserem Nachbarland Belgien auch zwei Anbaugebiete von Spitzkohl, aber in Deutschland gibt es wirklich nur eine einzige Gegend, in der dieses Kraut wächst. Und weil das hier auf den Fildern am Rande von Stuttgart ist – in der Nähe vom Flughafen –, wird es bei uns auch Filderkraut genannt. Man kann dazu aber auch Spitzkraut sagen. Jetzt gerade wird es überall geerntet. Zwischen September und Anfang November ist nämlich die Erntezeit. Manchmal liegen einfach große Haufen davon am Wegesrand, aber auch im Gemüseladen und natürlich auf dem Markt kann man das Filderkraut kaufen.

 

Es sieht nicht nur anders aus, sondern es schmeckt auch anders – viel zarter als gewöhnliches Kraut. Deswegen sagen dazu auch viele, es sei eine Delikatesse, also etwas ganz besonders Feines. Das Kraut, das nicht frisch verkauft und zubereitet wird, landet später zum Beispiel als Sauerkraut im Einmachglas. Sauerkraut kann man aus jedem Weißkohl machen, doch auch da schmecken viele Menschen den Unterschied zum Filderkraut sofort heraus. Es ist daher auch als Sauerkraut besonders beliebt. Man braucht für die Herstellung nur Salz und Kraut, den Rest erledigen die Milchsäurebakterien, die das Kraut in Sauerkraut umwandeln.