Störche werden inzwischen intensiv geschützt – ihre Zahl nimmt in Deutschland zu.

Stuttgart - Hast Du schon mal einem Storch zugesehen, wie er gemächlich über eine Wiese oder einen abgeernteten Acker schreitet und nach Beute sucht? Mit etwas Glück kannst Du den unverkennbaren weiß-schwarzen Schreitvogel mit dem langen roten Schnabel auch im Stuttgarter Raum beobachten, beispielsweise am Neckar. Ganz sicher kannst Du gleich mehrere Störche sehen, wenn Du zum Beispiel den Affenberg in Salem besuchst. Aber auch in der Stuttgarter Wilhelma oder im Luisenpark in Mannheim brüten Störche – und zwar wilde, also keine Zootiere. Besonders eindrucksvoll ist es, ein Storchenpaar zu beobachten, wenn die beiden Partner bei der gegenseitigen Begrüßung laut mit den Schnäbeln klappern.

 

Früher war der Weißstorch in ganz Mitteleuropa verbreitet. Hier bauen die Vögel ihre Nester und ziehen ihren Nachwuchs groß. Üblicherweise fliegen die Störche im Winter nach Süden, weil es im Winter hierzulande in der Regel zu wenig Nahrung gibt: Im hart gefrorenen Boden und in zugefrorenen Gewässern lassen sich kaum noch Amphibien, Reptilien, kleine Säugetiere und nur wenige kleine Würmer, Insekten und kleine Fische erbeuten. Allerdings bleiben seit einigen Jahren immer mehr Störche auch im Winter in Deutschland und versuchen, auch in der kalten Jahreszeit über die Runden zu kommen – oft mit erstaunlichem Erfolg.

Doch der Mensch hat diese Vogelart – wie auch andere Tiere – stark in Bedrängnis gebracht, indem er Feuchtgebiete trockenlegte und somit die bevorzugten Lebensräume immer kleiner werden ließ. Seit vielen Jahren jedoch kümmern sich die Naturschützer intensiv um den Storch. So werden mancherorts Feuchtgebiete rekultiviert. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten: Die Bestände nehmen zumindest in Deutschland wieder zu. Gleichwohl sind die Störche weiterhin gefährdet. Beispielsweise durch ungeschützte Strommasten: Wenn sich die Tiere dort niederlassen, droht ihnen ein tödlicher Stromschlag.