Deutschland und die Türkei sind derzeit in vielen Fragen uneins. Trotzdem bleiben die beiden Länder Verbündete.
Stuttgart - Die beiden Länder Deutschland und Türkei haben derzeit nicht viel Spaß miteinander. Lange Zeit waren sie gut miteinander befreundet, was unter anderem dazu führte, dass viele Türken in den 60er Jahren nach Deutschland zum Arbeiten kamen. Doch seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt hat, die Verfassung ändern zu wollen, gibt es viel Streit. Die Verfassung regelt, wie das Land regiert wird.
In Wahlen haben die Türken Erdogans Plänen zugestimmt. Doch viele Deutsche lehnen seine Politik ab, was wiederum viele Türken ärgert. Die einen sagen, die neuen Regeln schränken die Rechte der Menschen in der Türkei zu stark ein und geben dem Präsidenten zu viel Macht. Die anderen ärgern sich über die Einmischung aus Deutschland. Sie sagen, die Türken hätten selbst über die Änderungen entschieden. In der Türkei kamen Deutsche sogar ins Gefängnis, weil sie Erdogan kritisierten. Seine Politik hat dort Terroristen dazu aufgestachelt, Unschuldige zu töten, um Erdogan zu schaden.
Kompliziert wird die Lage dadurch, dass türkische Soldaten im vergangenen Jahr Präsident Erdogan davonjagen wollten. Das hat nicht geklappt, und der Präsident verfolgt jetzt viele Menschen auf der ganzen Welt, von denen er glaubt, sie stecken mit diesen Soldaten unter einer Decke. Einige von ihnen haben in Deutschland um Schutz gebeten, was wiederum viele Türken auf die Palme bringt. Sie fordern, dass diese Leute in die Türkei gebracht werden sollen, um sie ins Gefängnis zu stecken. Sie sagen: Wenn Deutschland das nicht tut, dürfen manche deutsche Politiker auch nicht die Bundeswehr besuchen, die in der Türkei stationiert ist. Darum will Deutschland seine Soldaten von dort abziehen.
Auch wenn man wie die Türkei und Deutschland viel streitet, sollte man unter Verbündeten darauf achten, den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Schließlich gibt es Ziele, die sich besser gemeinsam erreichen lassen. So versucht die deutsche Regierung auch zu handeln. Reisen in die Türkei sind weiter möglich. Anschläge jedoch sind nicht ganz auszuschließen.