Kalifornische Astronomen haben bei einigen kleinen Objekten in entfernten Zonen des Sonnensystems Merkwürdigkeiten der Umlaufbahnen entdeckt. Erklärbar wären diese, wenn es einen neunten Planeten gäbe, zwanzig Mal so weit entfernt wie Neptun.

Stuttgart - Er hat noch nicht einmal einen richtigen Namen. Aber zwei Astronomen in Kalifornien haben sozusagen Fußspuren von ihm gefunden. Und nun, die Wette gilt: Überall in der Welt werden Astronomen mit Teleskopen nach einem Objekt suchen, das fünf- bis zehnmal so groß ist wie die Erde und weit draußen, zwanzig Mal so weit entfernt wie der fernste Planet Neptun, die Sonne umkreist. „Planet Neun“ heißt er vorläufig. Einer der Entdecker heißt Mike Brown. Es ist derselbe Mike Brown, der 2005 den Kleinplaneten Eris entdeckte, der ungefähr so groß ist wie Pluto. Pluto war damals neunter Planet. Sollte Eris also Nummer zehn sein? Nach langer Diskussion stuften die Astronomen beide herab. Pluto und Eris sind nur Kleinplaneten. Und Mike Brown gab sich bei Twitter den Namen „Pluto Killer“.

 

Brown und sein Kollege Konstantin Batygin haben nun entdeckt, dass weit draußen, im sogenannten Kuiper-Gürtel, einige kleine Objekte merkwürdige Bahnen ziehen. Es sieht aus, als würden sie von etwas Großem beeinflusst. Sie rechneten: dieses Große müsste die Sonne einmal in zehn- bis zwanzigtausend Jahren umkreisen. Brown sagte der Zeitung „Washington Post“, da habe er wohl eine Schatzkarte veröffentlicht. Der Schatz wäre ein Foto von „Planet Neun“. Und er erzählte, seine zehn Jahre alte Tochter trauere immer noch um den Planeten Pluto. Sie habe ihm gesagt, sie werde ihm verzeihen, wenn er einen anderen Planeten für sie fände. Das hat den Papa offenbar angespornt.