Den Winter verbringen viele Vögel im Süden, weil es ihnen bei uns einfach zu kalt ist. Manche Vögel fliegen sogar jedes Jahr bis nach Afrika und kommen im Frühling zurück in den Norden. Die Kraniche überwintern im Süden von Europa und haben das schöne Wetter am Wochenende für ihre Rückkehr genutzt.

Stuttgart - Bis nach Afrika fliegen manche Vögel jedes Jahr im Herbst, um dann im Frühling den weiten Rückflug in den Norden Europas wieder anzutreten. Das ist sehr sehr anstrengend für die Vögel, die zum Teil zwischen 2000 und 3000 Kilometer zurücklegen. An diesem schönen Wochenende hatten die Zugvögel – so nennt man die Vögel, die sich jedes Jahr in ein wärmeres Winterquartier flüchten – ideale Wetterbedingungen. Für die Kraniche, die gerade zu Tausenden unterwegs sind, herrschte nach Einschätzung von Experten ideales Flugwetter: Kraniche würden ganz besonders gerne bei Hochdruckwetter fliegen, sagt Anne Kettner, die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kranich-Informationszentrums. Wenn sich der Boden erwärme, entstehe Thermik, die den Vögeln helfe, Kraft zu sparen.

 

Biologen unterscheiden übrigens die verschiedenen Zugvögel nach ihrer Abreisezeit. Der Mauersegler, der Kuckuck und eine ganze Reihe anderer deutsche Arten ziehen sogar schon im Sommer los. Sie haben eine sehr weite Reise vor sich, weil sie meistens bis nach Afrika fliegen. Deshalb nennt man sie Langstreckenzieher. Die Vögel, die nur bis nach Südeuropa reisen, heißen dagegen Kurzstreckenzieher. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Kraniche und die Stare. Alle Zugvögel verfügen über einen sehr gut funktionierenden Orientierungssinn – als hätten sie einen Kompass eingebaut. Außerdem können sie sich an der Sonne und den Sternen entlang orientieren, damit sie den Weg finden.