Mit Schlittschuhen kann man über das Eis gleiten. Doch warum? Diese Frage beschäftigt Physiker schon seit Jahrhunderten: Ein hauchdünner Wasserfilm auf dem Eis lässt uns rutschen.

Stuttgart - Stuttgart - Es ist zwar inzwischen sehr selten, dass im Winter das Wasser in Bächen und Seen so dick friert, dass man Schlittschuhlaufen könnte. Aber glücklicherweise gibt es die Eisbahnen, auf denen man wetterunabhängig seine Runden drehen kann. Das Dahingleiten auf schmalen Kufen hat Physiker schon immer beschäftigt. Das Eis ist rutschig, weil sich zwischen dem Eis und den Kufen eine hauchdünne Wasserschicht bildet – und deshalb kann man sich sogar recht schnell fortbewegen. Darin sind sich die Physiker einig. Schwierig wird es jedoch bei der Frage: Wie entsteht diese Wasserschicht?

 

In früheren Jahrhunderten nahm man an, dass der Druck der vom Körper auf das Eis den Wasserfilm erzeugt. Wer allerdings genau rechnen kann, wird feststellen, dass der Druck auch bei einem sehr schweren Menschen nicht ausreichen würde, um das Eis zu schmelzen. Und umgekehrt, würde der Druck ausreichen, würden wir irgendwann im schmelzenden Eis versinken. Sehr viel wahrscheinlicher ist daher die Erklärung, dass die Reibung unter den Kufen durch die Wärme, die dabei entsteht, das Eis schmelzen lässt. Und das funktioniert auch im physikalischen Experiment: je schneller man die Schlittschuhe auf dem Eis bewegt, desto wärmer wird es an den Kufen. Allerdings ist das Eis auch glatt, wenn man sich nicht aus Schlittschuhen darauf bewegt – man kann auch im Stehen ausrutschen. Das liegt daran, dass Eis grundsätzlich von einem dünnen flüssigen Film überzogen ist.